Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2011
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Am 10. Januar 2012 wurden auf der Baufachmesse DEUBAU in Essen die Preise des wichtigsten nationalen Wohnungsbauwettbewerbs „Deutscher Bauherrenpreis 2011“ in der Kategorie Modernisierung verliehen. Unter Vorsitz von Prof. Dipl.-Ing. Hans Günther Burkhardt, Architekt BDA, zeichnete die Jury zehn Projekte mit dem Deutschen Bauherrenpreis Modernisierung 2011 aus; zehn weitere Projekte erhielten eine „Besondere Anerkennung“. Darüber hinaus wurde der Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau“ zweimal vergeben.
Mit seinem Leitbild „Hohe Qualität zu tragbaren Kosten“ steht der Deutsche Bauherrenpreis, den die Arbeitsgruppe Kooperation des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, des Bundes Deutscher Architekten (BDA) und des Deutschen Städtetages auslobt, wie kein anderer Wettbewerb dafür, dass nachhaltiges Bauen baukulturell vorbildlich, aber auch kostengünstig sein muss, und zwar betrachtet über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Eine besondere Herausforderung stellt diese Betrachtungsweise für denkmalgeschützte Wohnbauten dar, weshalb sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ebenfalls am Wettbewerb beteiligte. In Verbindung mit der Preisverleihung fand das Symposium „Nachhaltige Modernisierung und Denkmalschutz im Wohnungsbau“ statt.
Der Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau“ wurde zum einen für die beispielhafte Sanierung der Naumannsiedlung aus den 1920er Jahren in Köln-Riehl durch die die städtische Kölner Wohnungsgesellschaft GAG vergeben. Zum anderen für die Modernisierung der Schwartzkopff-Siedlung in der Gemeinde Wildau an der östlichen Peripherie Berlins. Das kommunale Wohnungsunternehmen hat die zur ehemaligen Lokomotivenfabrik gehörende Arbeitersiedlung aus den ersten Jahren des 20. Jh. denkmalgerecht und energetisch beispielhaft saniert.
Ausgezeichnet wurde auch der behutsame Umbau der Wohnsiedlung „Grummer Karree“ aus den 1920er Jahren in Bochum, bei dem die Wohnungsbaugesellschaft VBW die Belange der Denkmalpflege berücksichtigte und insgesamt, u.a. durch Balkonanbauten und Tiefgaragen, neue Wohnqualitäten schaffte.
Der Umbau von Plattenbau-Wohngebäuden aus den 1980er Jahren zu Mehrgenerationenhäusern war Gegenstand eines beispielhaften Vorhabens im brandenburgischen Senftenberg. Die gelungene Umnutzung des denkmalgeschützten Verpackungsmittelwerks in Servicewohnungen durch die Arbeiterwohlfahrt in Saalfeld/Saale, in Kooperation mit der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, hielt die Jury ebenso für auszeichnungswürdig wie auch nachahmenswert.
Für die beispielhafte Erneuerung von älteren historischen Bauten wurde der Umbau und Modernisierung eines Altstadthauses in Weiden (Oberpfalz) ausgezeichnet, ebenso wie der behutsame Umbau der „Alten Mädchenschule“ für studentische Nutzungen in der Altstadt der Lutherstadt Wittenberg durch das städtische Wohnungsunternehmen.
Drei Preise vergab die Jury an innovative Projekte der Erneuerung von Wohnbauten der 1960er Jahre: In Bodman-Ludwigshafen ist der Baugenossenschaft Hegau die Modernisierung und Aufstockung eines Mehrfamilienhauses so gelungen, dass eine attraktive neue Panoramaebene entstanden ist. Durch das Vorsetzen einer verglasten neuen Loggien-Ebene hat die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft in Ingolstadt aus einer mehrgeschossigen, vormals eher abweisenden Wohnscheibe ein transparentes Wohngebäude gemacht. Die Gesobau aus Berlin wurde für die energetische Sanierung des längsten Wohnhauses Deutschlands am Wilhelmsruher Damm ausgezeichnet, die beispielhaft für die energetische Modernisierung des Märkischen Viertels zu einer CO2-neutralen Großsiedlung ist.
Die große Anzahl der ausgezeichneten Projekte des Wettbewerbs stellt nach Auffassung der Jury unter Beweis, dass Ressourcenschonung, Denkmalschutz und Kosteneinsparung auch in der Bestandsmodernisierung im Wohnungsbau nach wie vor eine große Bedeutung haben, dass hohe Qualität und tragbare Kosten auch in der Wohnungsmodernisierung keine Gegensätze sein müssen, dass die großen Aufgaben des Stadtumbaus, des innerstädtischen Bauens im Bestand sowie der Modernisierung und Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes unbedingt auf der Tagesordnung bleiben müssen.
Aus Anlass der Preisverleihung ist eine Dokumentation mit einer Darstellung jener Projekte erschienen, die die zweite Stufe des Verfahrens erreicht haben. Sie steht auf www.gdw.de zum Download bereit. Die Preisverleihung Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2011 findet am 21. Februar 2012 im Rahmen der bautec auf dem Messegelände Berlin statt.