Digital-Tool für eine partizipative Planung

Sie arbeitet in den Fachbereichen Architektur und Angewandte Sozialwissenschaften, er ist Informatiker. Zusammen sind sie „inkluDESIGN“. Mit ihrem integrativen und partizipativen Community- und Beratungs-Tool für Gebäudeplanung und Quartiersentwicklung haben Friederike Asche und Daniel Fruhner, Promovierende an der Fachhochschule Dortmund, zuletzt den Social-Start-up-Wettbewerb greenhouse.ruhr gewonnen.

Für jedes neue öffentliche Gebäude in Nordrhein-Westfalen wird seit vergangenem Jahr ein Barrierefrei-Konzept verlangt – eine erweiterte Planungsleistung für ArchitektInnen, die in dem neu geforderten Umfang für viele Neuland ist. „Wer nicht von Anfang an und in Abstimmung mit den NutzerInnen-Gruppen barrierefrei/inklusiv plant, muss später oft teure Nachbesserungen in Kauf nehmen“, sagt Friederike Asche. Dabei gehe es um mehr als die Erfüllung einer DIN-Norm. „Barrierefreiheit ist darüber hinaus auch immer ein Aushandlungsprozess“, betont Friederike Asche. Diesen Prozess will das Team inkluDESIGN aktiv gestalten und so Menschen mit Barriereerfahrung als ExpertInnen gleich von Anfang an in die Planung einbeziehen.

Die Plattform soll den Austausch zwischen PlanerInnen und Betroffenen – also ExpertInnen in eigener Sache – ermöglichen. „Die digitale Bereitstellung der Pläne, teils gekoppelt mit Virtual Reality, ermöglicht einen ortsunabhängigen Austausch. Wir liefern die Software, die Beratung, Moderation und die Community“, sagt Daniel Fruhner. Für ihren Input und ihre Diskussion der Pläne würden die ExpertInnen in eigener Sache entsprechend entlohnt. Damit will inkluDESIGN zugleich neue Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Barriereerfahrungen schaffen. „Die Idee von inkluDESIGN ist nicht ausschließlich auf das Bauen beschränkt“, erläutert das Gründungsteam. Für ProduktentwicklerInnen ist diese Expertise zur Produktentwicklung in einem universellen Design ebenso relevant.

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