Erweiterungsbau des Gymnasiums Markt Indersdorf
Kreislaufgerecht konstruiertDer preisgekrönte Neubau des in Stahlbeton erbauten Gymnasiums Markt Indersdorf von Allmann Sattler Wappner Architekten der 2002 fertiggestellt wurde, bekam nun einen Erweiterungsbau in Massivholzbauweise. Dabei wurde kreislaufgerecht konstruiert, so dass alle verwendeten Baumaterialien zerstörungsfrei lösbar sind und somit wiederverwendet werden können.
Für den neuen Ganztagsbetrieb ergab sich ein zusätzlicher Raumbedarf des Gymnasiums nahe Münchens. Das dafür benötigte Raumkonzept wurde von den Architekten Allmann Sattler Wappner selbst bestimmt und ein geeigneter Standort, mit leichter Distanz zum Hauptgebäude festgelegt. Der eingeschossige Neubau nimmt in seiner Kubatur und mit seiner Holzfassade die Form und Materialität der Bestandsgebäude des Schulbaus auf.
Fünf Unterrichtsräume wurden an einem Strang geordnet, dazwischen jeweils eine Eingangszone mit Sanitäranlagen. Durch diese Anordnung entsteht je ein Vorraum zur Erschließung der einzelnen Gruppenräume. Um die Funktionskerne sind Einbaumöbel aus Dreischichtplatten angeordnet, die zusätzlichen Platz schaffen. Sie bieten Stauraum und schaffen Sitznischen in den Ruhezonen. Diese können durch mehrere Öffnungsmöglichkeiten miteinander verbunden werden. Alle Flächen
im Schulgebäude sind flexibel nutzbar und bei Bedarf untereinander zuschaltbar. Wobei der mittlere Raum als Gemeinschaftsraum und Essplatz der im Ganztagsbetriebs dient. Der große Dachüberstand schließt das Gebäude klar ab und ermöglicht den SchülerInnen einen überdachten Freiraum, der vor Regen und Sonne schützt. Entlang der geschützten Fassade sind Sitzbänke mit zusätzlichem Stauraum für Schulranzen entstanden.
Die Errichtung in Massivbauweise ermöglichte einen hohen Vorfertigungsgrad, sodass die gesamte Bauzeit des Anbaus nur sieben Monate betrug. Die Wand- und Deckenmodule konnten im Werk vorgefertigt werden und mussten auf der Baustelle lediglich verschraubt werden. Der Rohbau wurde so binnen zwei Wochen fertig gestellt. Zur nachhaltigen Nutzung der Rohstoffe sind die Baustoffe sortenrein rückbaubar und ohne Verklebung können sämtliche Einzelteile wiederverwendet werden.
Bauherr Landratsamt Dachau
Team Henrike Jahns (Projektleitung), Juliane Klein, Olga Fraile Vasallo,
Inés Jakob
Leistungsphasen Lph 2 – 5
Bruttogrundfläche 910 m2
Tragwerksplanung Kammerlohr - Ing, Freising
Brandschutz Bernhard Lückert Ingenieurbüro, Odelzhausen
Bauphysik Gutbrod Bau Physik Ingenieurbüro GmbH, Markgröningen
HLS Ingenieurgemeinschaft Hofer und Hölzl GmbH, Fürstenfeldbruck
Elektroplanung EBS Elektrotechnik Stefan GmbH, Bergkirchen
Fotos Brigida González, Stuttgart