Europäischer Architekturpreis 2018 an Sergei Tchoban
Anfang September kam die Meldung, dass Sergei Tchoban mit dem Europäischen Architekturpreis 2018 ausgezeichnet wird. Der renommierte Preis wird vom Europäischen Zentrum und dem Chicago Athenaeum verliehen und gilt als Europas höchste Auszeichnung für Architektur. Tchoban wurde wegen seiner kraftvollen Entwürfe und seiner Fähigkeit ausgewählt, das Beste im zeitgenössischen Bauen zu liefern: international ikonisch, komplex, rätselhaft, provokant und zutiefst künstlerisch sind die Stichworte, die Tchobans Architekturen aus Sicht der Preisverleiher kennzeichnen. Dabei umfasst seine Architektur eine große Vielfalt von Formen, von Oberflächen, Farben und Poesie, die sämtlich mit den modernsten Methoden der Planung entwickelt und auf nachhaltige Lösungen überprüft seien. Hervorgehoben wird zudem, dass Tchoban ein „äußerst fähiger Zeichner“ sei, der hoch aufgeladene und emotionale Renderings produziert, die „an die hohe Ästhetik von Boullée und Ledoux in ihren mystischen Obertönen“ erinnern.
1974 – 1980 besuchte Tchoban die Leningrader Kunstschule. Von 1980 –1986 studierte er an der Architekturabteilung der Kaiserlichen Akademie der Künste. Danach bis 1990 war er als Architekt in Russland tätig. 1991 kam Tchoban für ein Ausstellungsprojekt nach Hamburg, wo er bei nps Nietz-Prasch-Sigl zu arbeiten begann; 1995 wurde er zum geschäftsführenden Gesellschafter der Kanzlei ernannt, die jetzt als Tchoban Voss Architeken zusammen mit seinem Partner Ekkerhard Voss sowie mit Büros in Hamburg, Berlin und Dresden arbeitet. Dem Architekten wurde der Preis am 28. September am Fuß der Akropolis in Athen verliehen.
Wir hatten das Glück, Sergei Tchoban als Heftpaten für die DBZ 01 | 2016 zum Heftthemenschwerpunkt „Sanierung“ gewonnen zu haben. Glückwünsche gen Osten!