Frauen in der Architektur. Ein Festival in Berlin
Es dreht sich gerade eine ganze Menge in der Baubranche, nicht nur mit Blick auf die Materialforschun (s. l.). Ob sich diese vermehrt auftretenden, sich als unumkehrbar herauskristallisierenden Veränderungen auch auf die Geschlechtergleichstellung in einer Männerbranche beziehen?
Die Frauen, die durchaus und zahlreich in der Branche arbeiten, sind aktuell wieder einmal angetreten, ihre Ansprüche auf Gleichstellung, auf Anerkennung, kurz, auf Geschlechtergerechtigkeit zu formulieren; jüngst in Ausstellungen und Publikationen (Frau Architekt. Wasmuth/Frauen in der Architektur. Rückblicke, Positionen, Ausblicke. Hatje Cantz). Nun startet das WIA in Berlin erstmals eine als Festival deklarierte Veranstaltung in der Hauptstadt zum Thema „Women in Architecture“, die vom 1. Juni bis 1. Juli 2021 vom Berliner ArchitektInnen- und Planerinnennetzwerk „n-ails e.V.“ und der Architektenkammer Berlin veranstaltet wird. Über 60 Ausstellungen, Filmreihen, Führungen, Symposien, Vorträge sowie Workshops sind an verschiedenen Orten in Berlin geplant.
Elke Duda, WIA-Koordinatorin, Mitglied und Mitgründerin von n-ails e. V.: „Damit bietet das Fes-tival einen Raum für die Auseinandersetzung mit Werken von Frauen. Nur so können sie in ihrer baukulturellen und stadthistorischen Bedeutung aufgearbeitet und eingeordnet werden. Im Fokus von WIA Berlin stehen die Themenfelder Paritätische Baukultur, Umbau Berufsbild und Baustelle Gleichstellung. Unser Festival versteht sich als Plattform für mehr Sichtbarkeit der Leistungen von Frauen, Stärkung der beruflichen Vernetzung und will Planerinnen für den Schritt in die Selbstständigkeit oder für Tätigkeiten in Führungspositionen begeistern.“ Und so wird das WIA Festival überwiegend von Frauen aus der Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsplanung und Tragwerksplanung in Verbänden, Kammern, Vereinen und baukulturell aktiven Einrichtungen auf Stadt- und Bundesebene gestaltet. Schirmfrau des Fes-tivals ist Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin.
„Die Baustelle Gleichstellung ist komplex und bedarf der Beteiligung vieler MitstreiterInnen aus der Baukultur. Für n-ails ist es ein Erfolg, dass sich so viele AkteurInnen am Festival beteiligen“, so Elke Duda und verweist auf die rund 30 WIA-VeranstalterInnen.
Über ganz Berlin verteilt sowie rein digital und online bieten die WIA-AkteurInnen vier Wochen lang ihre Beiträge an. Das Netzwerk „n-ails e. V.“ hat seinen WIA-Standort im Berliner Metropolenhaus und organisiert dort über den kompletten Festivalzeitraum Veranstaltungen von, mit und über Frauen in der Architektur. In der TU Berlin wird die Ausstellung „Queens of Structure“ über Bauingenieurinnen und ihre Werke informieren und die Architektenkammer Berlin kooperiert mit der TU Berlin und dem Architekturmuseum für Ausstellungen und Aktivitäten zu „[FRAU] ARCHITEKT*IN“. Informationen zu allen rund 60 Veranstaltungen im Netz, ein Gespräch mit Elke Duda (und Astrid Zimmermann, Zplus Landschaftsarchitektur) finden Sie hier im Heft auf Seite 12f.