Fritz-Höger-Preis 2008 für
BacksteinarchitekturFestliche Verleihung eines neuen
Architekturpreises in Neumünster

Ernst Buchow, Vorsitzender der Initiative Bauen mit Backstein, brachte es bei der Preisverleihung am 12. September in Neumünster auf den Punkt: „Mit dem Fritz-Höger-Preis für Backsteinarchitektur wollten wir ein Signal für das architektonische Potential unseres altbewährten Baustoffes setzen, und wir sind mit dem erzielten Ergebnis mehr als zufrieden“. Dass die Resonanz auf den Wettbewerb schließlich so groß war (mehr als 300 eingereichte Beiträge), man rechnete ursprünglich etwa mit 70-80 Einsendungen, war eines der größten freudigen Ergebnisse für den Auslober des Preises: Die Initiative Bauen mit Backstein (www.backstein.com), die von den führenden deutschen Backsteinproduzenten unterstützt wird.

Fast alle Preisträger konnten der Einladung zur Preisverleihung am 12. September folgen, um den Preis entgegenzunehmen.
Vor interessierten Gästen erfolgte im Theater von Neumünster die Preis­verleihung, die von einer ausgezeichneten Präsentation aller nominierten Projekte im Foyer und einer Kurzbiographie des Lebenswerkes des Namens­gebers des Preises, Fritz Höger, begleitet wurde. Alle Preisträger waren eingeladen, wussten jedoch nichts über die jeweilige Platzierung. Der Preisträger des ersten Prei­ses, Prof. Königs von Königs Architekten, Köln, für das Pfarrzentrum St. Franziskus in Regensburg, war überwältigt von dieser Auszeichnung. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Claus en Kaan Architecten, Amsterdam, für den Wohnkomplex „De Eekenhof“ in Enschede und Kahlfeldt Architekten, Berlin, für den Umbau eines Gleichrichterwerkes zu einem Wohnhaus. Weitere Auszeichnungen erhielten David Chipperfield Architects, Rapp + Rapp, beide Berlin, Johannes Götz, Köln, sowie Hillekamp + Weber Architekturstudio, Mönchen­gladbach. Die jungen Architekten Hillekamp + Weber zum Preis: „Wir sind überglücklich: Das ist der erste Wettbewerb überhaupt, an dem wir teilgenommen haben, und dann direkt ein erster Preis aus über 100 Beiträgen! Das Haus ist kurz vor Einsendeschluss fertig geworden, so dass wir für die Fotos noch extra Rollrasen auslegen mussten. Aber das hat sich gelohnt!“

Schöne Geste: Architektin Petra Kahlfeldt, von Kahlfeldt Architekten, Berlin, hatte ihren Bauherren zur Preisverleihung mitgebracht, der stolz die massive und in einen individuellen Backstein gefasste Messingtafel für sein Projekt in Empfang nahm. Alle Architekten, unter anderem Claus en Khaan, haben zugesagt, dass sie veranlassen werden, die Plakette gut sichtbar an den Gebäuden anbringen zu lassen.

Neben der Präsentation des Werkes von Fritz Höger als Architekt und einer aktuellen Darstellung von Dipl.-Ing. Michael Gierga über die nächsten Schritte zur Verschärfung der EnEV und des EEWärmeG, hielt Prof. Kollhoff die Festrede zum Thema: „Zur Ruhe des Backsteins“. Mit 322 Wettbewerbsbeiträgen kann der erstmals ausgelobte Fritz-Höger-Preis 2008 für Backsteinarchitektur schon zu den großen Architekturpreisen in Deutschland gezählt werden. Die nominierten und ausgezeichneten Projekte sind ein beeindruckender Querschnitt der zeitgenössischen Backsteinarchitektur und zeugen von den viel­seitigen Einsatzmöglichkeiten des Baustoffs. Da zeigt auch die Wanderausstellung, die in den nächsten Monaten an vielen Orten gezeigt wird. Zum Schluss noch ein Hinweis des Veranstalters: „Nach diesem großen Erfolg wird der nächste „Fritz-Höger-Preis“ für 2010 ausgeschrieben“. BF

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