Fritz-Leonhardt-Preis geht an Werner Sobek

Prof. Werner Sobek, Leiter des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart, wird für sein Lebenswerk mit dem Fritz-Leonhardt-Preis ausgezeichnet. Der international bedeutende und alle drei Jahre verliehene Ingenieurpreis ehrt herausragende Bauingenieure, die in außergewöhnlicher Weise Form, Funktion und Ästhetik in der Ingenieurbaukunst vereinen. Werner Sobek, am 16. Mai 1953 in Aalen geboren, ist der sechste Preisträger des Fritz-Leonhardt-Preises, der alle drei Jahre von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg (INGWB) mit Unterstützung des Verbands Beratender Ingenieure (VBI) vergeben wird. Die diesjährige Auszeichnung wird am 4. Juli 2015 in der Stuttgarter Staatsgalerie verliehen. Namensgeber des Preises ist der weltweit renommierte Bauingenieur und ehemalige Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Fritz Leonhardt (1909-1999; u.a. Fernsehturm Stuttgart).

Kammerpräsident Prof. Stephan Engelsmann sagte zur Begründung der Preisjury: „Werner Sobek ist einer der wichtigsten Bauingenieure der Gegenwart, eine charismatische Ingenieurpersönlichkeit, in deren Werk wir die Zukunft des Bauens entdecken dürfen. Die Grundlage seines innovativen und visionären Werkes bilden die Begriffe Formgebung, Materialoptimierung und Nachhaltigkeit. Entwickeln, Entwerfen und Konstruieren sind für Werner Sobek, einen der Wegbereiter des nachhaltigen Bauens, ganzheitlich zu betrachtende Prozesse. In seinen Projekten sind Ingenieurwissenschaften und Gestaltungskompetenz unauflösbar miteinander verwoben.“

Gebaute Beispiele für das Ausnahmewerk Werner Sobeks sind die wandelbare Überdachung des Stadions Hamburg-Rothenbaum, das verglaste Seilnetz des Rhön-Klinikums in Bad Neustadt, die Messestände für AUDI, Deutsche Post und MERO, die Glasfassaden des Sony-Centers in Berlin, die weit spannende Stahlkonstruktion des Flughafens von Bangkok oder die Cité du Design in St. Etienne. Im Juli 2014 wurde das B 10 eröffnet, das erste Aktivhaus der Welt. Das Gebäude benötigt „null“ Energie, es produziert „null“ CO2-Ausstoß und es hinterlässt beim Rückbau „null“ Abfall, „triple zero“ eben.

Die bisherigen Preisträger des Fritz-Leonhardt-Preises sind der französische Bauingenieur Michel Virlogeux (1999), der Stuttgarter Professor Jörg Schlaich (2002) und der Baseler Professor René Walther (2005), William F. Baker aus Chicago (2009) sowie Professor
Alfred Pauser (2012, Donaustadtbrücke Wien). Glückwünsche an Werner Sobek nach Stuttgart!

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