Gedenk- und Lernort KZ-Außenlager Laagberg
Der Planungswettbewerb für den Gedenk- und Lernort KZ-Außenlager Laagberg ist entschieden: Die Jury vergibt den 1. Preis an Hoskins Architects und guba+sgard Landschaftsarchitekten mit dem Ausstellungsgestalter Ralph Appelbaum Associates Inc aus Berlin. Die Auszeichnung ist das Ergebnis eines im Februar europaweit ausgelobten interdisziplinären Realisierungswettbewerbs. Die 11-köpfige Jury tagte unter Vorsitz der Berliner Architektin Hilde Léon. Sie vergab zudem einen zweiten und dritten Preis sowie zwei Anerkennungen.
Dem Planungswettbewerb vorangegangen war im Frühjahr 2017 die Entdeckung der Fundamente der ehemaligen Gefangenenbaracke 4 des KZ-Außenlagers Neuengamme auf dem Laagberg. Daraufhin beauftragte der Rat das Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation mit der Konzeptionierung eines Gedenk- und Lernortes. Es folgte ein breit angelegter Informations- und Beteiligungsprozess, der Grundlage für die Aufgabenstellung im Planungswettbewerb war. Im November 2019 hatte der Rat der Stadt Wolfsburg die Verwaltung beauftragt, einen Planungswettbewerb für einen Gedenk- und Lernort für das KZ-Außenlager am Laagberg für Teams aus ArchitektInnen und LandschaftsarchitektInnen zusammen mit AusstellungsgestalterInnen durchzuführen. Es bewarben sich 42 Teams aus ganz Europa. Im gesamten Planungskontext gab es eine intensiv moderierte Bürgerbeteiligung.
Der mit 22 000 € dotierte 1. Preis zeichnet einen Entwurf aus, der zwischen Supermarkt und Tankstelle als Stolperstein und Zeichen seiner Zeit aufgefasst wurde. Am Ort, wo einst der Elektrozaun die Mauer war, erzählt das „Regal der Erinnerungen“ die Geschichten der einzelnen Häftlinge. Zwischen den Gebäudeteilen für Ausstellung und Seminarbereich verläuft ein Steg, der sich entlang der ehemaligen Waldkante fortsetzt und damit die Dimension des einstigen Lagers über eine Quer- und eine Längsachse erfahrbar macht. Der Längssteg, der im Wald parallel zum historischen Lager verläuft, wird gegliedert durch Plattformen, deren Breite denen der ehemaligen Baracken entspricht. Vom Wald aus führt ein Fußgängerüberweg zum historischen Ort, an dem die Funda-mentreste der Gefangenbaracke 4 geborgen wurden.
Die Entwürfe der Preisträger und der Anerkennungen werden im Schaufenster des Alvar-Aalto-Kulturhauses ausgestellt.