13. Deutscher Lichtdesign-Preis
Nur zögerlich betraten die ca. 400 geladenen Gäs-te das Vogel Convention Center in Würzburg. Das lag nicht am Event, der Gala zum Deutschen Lichtdesign-Preis, sondern am milden Abendsonnenschein und dem ersten Zusammentreffen mit Bekannten und Kolleg:innen. Pünktlich um 19 Uhr, inzwischen waren alle Gäste eingetreten, begann die Präsentation der Preisträger:innen in den elf Kategorien. In diesem Jahr wurde kein Preis für das Lebenswerk verliehen und auch die Kategorie für den Nachwuchs war nicht belegt. Dafür gab es einen Sonderpreis für ein Projekt, das keiner Kategorie zuzuordnen war, jedoch so speziell und gut gelöst, dass es honoriert wurde: Sommerlatte & Sommerlatte bekamen den Preis für das Skyguide Kontrollzentrum, Wangen bei Dübendorf/CH (siehe auch DBZ 03|2022).
Insgesamt zeigten alle Nominierungen ein hohes gestalterisches Niveau, das von der Jury vor Ort kritisch, auch unter technischen Aspekten, geprüft wurde. Hier, so erklärte Katja Winkelmann vom Büro Licht 01 (Lichtplanerin des Jahres 2022), kommt es auf die Feinheiten an, die man nur vor Ort erkennen kann, aber nie auf einem Foto.
Zwei Büros, die sich bei der Preisvergabe ein Kopf-an Kopf-Rennen lieferten, seien hier stellvertretend genannt. Dies ist nicht als Wertung gemeint, sondern dem Platz geschuldet. Alle Nominierten und Preisträger:innen sind auf DBZ.de oder der Seite zum Wettbewerb zu finden.
Drei Kategorien konnte das Büro ANDRES + PARTNER für sich entscheiden. Sie überzeugten die Jury mit der professionellen und kreativen sowie angemessenen Lichtplanung in der Kategorie Büro/Verwaltung in der Schaltwarte Amprion in Mitteldeutschland. In der Kategorie Hotel/Gastronomie erhielt das Hotel Breitenburg bei Itzehoe (siehe auch DBZ 03|2022) den ersten Preis und in der Kategorie Kulturbauten wurde die Lichtplanung für die Erweiterung der Kolumbariumskirche „Heilige Familie“, Osnabrück prämiert.
Fast hätten ANDRES + PARTNER damit auch den Preis zur Lichtplaner:in des Jahres gewonnen, wenn nicht Kardorff Ingenieure mit insgesamt sechs Nominierungen und zwei ersten Preisen das Rennen gemacht hätten. Sie wurden in der Kategorie Öffentliche Bereiche/Innenraum für die Lichtplanung in einem Teil des Haller Haus, Hamburg, mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Die Fassade des Montblanc Hauses in Hamburg forderte geradezu eine wirkungsvolle Inszenierung der Gebirgssilhouette, deren verdeckt montierte Scheinwerfer über eine DMX-Steuerung gesteuert werden. Hierfür bekamen Kardorff Ingenieure den 1. Preis in der Kategorie Außenbeleuchtung/Inszenierung. Nachdem alle Preise vergeben waren, nutzen die Gäste ausgiebig die Gelegenheit (auch) zum fachlichen Gespräch und Austausch über die Preisvergabe, über zukünftige Projekte und zum Kennenlernen der „Neuen“ in der Jury, Prof. Dr.-Ing. Cornelia Moosmann von der HAWK, Hildesheim. Beate Bellmann
Alle weiteren Preisträger und Nominierungen sind auf der Internetseite des Wettbewerbs zu sehen. Projekte für den Deutschen Lichtdesign-Preis 2024 können bis zum 30. September 2023 eingereicht werden.