Gemauerte Lösungen„Es gab eine Folie ‚Fehler‘, denn manchmal wurden die Ziegel falsch herum gemauert ... Dadurch wird das Fassadenbild rustikaler.“
Den DBZ Heftpaten für diese Themenausgabe „Mauerwerk“, Uwe Schröder, entdeckte DBZ Redakteur Benedikt Kraft auf einer Veranstaltung, auf der der Bonner Architekt über seine (Ziegel-)Projekte referierte. Schröder überzeugte mit seiner sehr genauen, fast fugennahen Sicht auf Wandaufbauten, Fügungen und Färbungen. Mit dieser Expertise eigenen Bauens von teils höchst anspruchsvollen Mauerwerken könnte der Mann doch, so dachten wir, unser DBZ Heftpate für die April- Ausgabe sein.
So kam es auch. Wir trafen Uwe Schröder in seinem Büro in Bonn und diskutierten mit ihm, welche Projekte in ein Themenheft „Mauerwerk“ hineinkommen sollen. Bei seinem eigenen Projekt, das Sie in dieser Ausgabe auf Seite 26ff. sehen, achtete Schröder selbst sehr auf Details: „Es gibt zum einen einen Farbverlauf von Rot nach Gelb, darüber hinaus ändert sich, aber auch die Art des Mauerns von unten nach oben. Es ist ein wilder Verband, unten sind mehr Läufer und nach oben hin gibt es mehr Köpfe. Dadurch wird das Fugennetz nach oben filigraner. Dann gibt es im unteren Bereich plastische Steine, die treten raus oder sind mal falsch vermauert.“ Und er erzählte uns dazu eine Anekdote: „Es gab eine Folie ‚Fehler‘, denn manchmal wurden die Ziegel falsch herum gemauert. Wir haben einen Wasserstrichziegel, dessen Rückseite wir im Sockelbereich nach außen gelegt haben. Dadurch wird das Fassadenbild rustikaler. Das und ein paar weitere kleine Vorgaben waren also recht viele Anweisungen für das Erstellen des Mauerwerks. Jetzt ging es darum, wie kann man das mauern? Wir haben uns gefragt: Wie sieht das Mauerwerk aus, wenn der Maurer mit einem Kasten Bier auf dem Gerüst steht? Deswegen haben wir einen gewissen Prozentsatz ‚Fehler‘ einge-plant, aber die Maurer waren aufmerksamer, weil sie ‚geplante Fehler‘ mauern mussten! Und tatsächlich standen unsere Maurer mit ihren Smartphones da, haben sich die zu mauernden Ausschnitte vergrößert und vom Smartphone abgemauert.“ Die Verbindung von traditioneller Bauweise mit moderner Technik sozusagen.
In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen noch drei weitere Projekte, die sich vornehmlich mit dem Backstein beschäftigen, zum Beispiel das Haus Maintz in Ollheim (S. 32ff). Während es hier eher um die „Subtraktion“ von Mauerwerk geht, dreht es sich bei dem 6-geschossigen Wohnhaus in der Schweiz (S. 50ff.) um Mauern aus dämmenden Steinen, die alle Anforderungen an Statik und Energieeffizienz erfüllen.
Die Verbindlichkeit der HOAI steht vor Gericht! Die EU will sie abschaffen, die Deutschen sie gerne behalten (s. Interview mit der Präsidentin der BAK in der DBZ März-Ausgabe). Aber – stimmt das eigentlich, wollen/brauchen alle Planer die Honorarordnung in der Praxis? Die Auseinandersetzung verdient es, in einer Serie vertieft zu werden. Ein Beitrag in dieser Ausgabe (S. 16/17) untersucht die Bedeutung der HOAI für das Baukulturelle. Im Mai werden ein Architekt und ein Ingenieur ihre Sicht auf die Bedeutung der HOAI für ihre Arbeit schildern, für die Juni-Ausgabe der DBZ werden wir weitere, auch internationale Einschätzungen ein-holen. Schreiben Sie uns Ihre Meinung zum Thema HOAI unter ! SG