Hochglanzshow

Dieser erste Band und eigentlich letzte der auf drei Bände angelegten, großformatigen Gesamtausgabe von Frank Lloyd Wrights Arbeiten zeigt uns hunderte von Projekten und Projektstudien, er lässt uns auf und in Villen, öffentliche Gebäude, Landschaften oder Städte schauen, Möbelentwürfe werden gezeigt, sämtlich in ihrer für Wright und sein Studio typischen, bunt kollorierten Zeichnung. Die weltbekannten Arbeiten werden mit mehreren Seiten gewürdigt, andere erhalten weniger als die Hälfte der Querformate. Die Texte sind knapp gehalten, beeindruckend immer noch die Fotos von Ezra Stoller, auch die sw-Porträts, die Wright wie einen Staatsmann staatsmännisch zeigen: „FLW beim Anspitzen eines Bleistiftes in seinem Büro in Taliesin West“; zum Beispiel.

Der Nachteil einer Arbeit, die Vollständigkeit in einem in Gänze auch redundanten Werk anstrebt, liegt auf der Hand: Das erste Staunen und Hineinlesen weicht mehr und mehr einem Überfliegen, Überblättern ... allein Lesedisziplin kann hier wachhalten.

Also haben wir es mit einem Katalog Raisonnee zu tun? Nein, und man wünscht sich, dass in den ausstehenden Bänden auch das schriftliche Werk berücksichtigt werde. Denn nicht nur aber auch die zahlreich kolportierten Geschichten des bewegten Architektenlebens wären Stromschnellen in einem Gewässer, das mit seinem mählichen Fließen dem FLW viel von seinem Glanz nähme.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 03/2020

Menschen: Tatjana Bilbao und Frank Lloyd Wrights

Noch bis zum 5.4.2020 ist ihrer Arbeit eine große Ausstellung im Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark gewidmet: Tatjana Bilbao. Die 1978 in Mexiko-Stadt geborene Architektin ist dort die...

mehr
Ausgabe 04/2024

Menschen

„Höchstgepriesener amerikanischer Architekt seit Frank Lloyd Wright“, so die New York Times über den Architekten Frank Owen Gehry, („lassen Sie den „O“ bitte weg“ sagte er mal). Frank Gehry...

mehr
Ausgabe 02/2009

Ikone mit neuem alten Glanz Das Guggenheim in New York City wurde fassadensaniert

Der deutschen Baroness und ersten künstlerischen Beratung der Guggenheims, Hildegard Anna Augusta Elisabeth Baronin Rebay von Ehrenwiesen, genannt Hilla Rebay, war der geniale wie schwierig zu...

mehr
Ausgabe 01/2017

Vom wirklichen Zuhause?

Es gibt sie immer wieder: Bücher über das einfache Bauen. Meist werden hier kostengünstige Varianten des Fertigbaus versammelt oder, am anderen Ende einer denkbaren Skala, Budenbauten von Kindern,...

mehr
Ausgabe 10/2010

Recht lieb

Joseph Maria Olbrich (1867–1908) ist Kult; festgeschrieben in exzellenten Bauwerken in durchaus weltberühmten Architekturensembles. Oder in Möbelstücken, Zeichnungen, Mustervorlagen,...

mehr