Hochschullehre im digitalen Zeitalter
Die rasante Entwicklungen von Technik, Globalisierung und Klimawandel erfordern eine ganzheitliche Hochschullehre, so auch in der bauphysikalischen Aus- und Weiterbildung der Architekten und der im Baubereich tätigen Ingenieure. Lange Zeit sind bei der Konzeption „moderner“ Gebäude die Prinzipien des klima- und kulturangerechten Bauens missachtet worden. Es haben sich Planungsgrundsätze durchgesetzt, die in allen Regionen der Erde eine nahezu einheitliche Bauweise hervorbringen, die nicht nur zu einer fremdartig wirkenden Architektur führt, sondern auch erhebliche Gefahren und Schäden in sich birgt. Die Folge sind die in den letzten Jahrenzehnten und deutlich im 2021 sichtbar gewordenen Umweltkatastrophen. Daher sind die Wissenschaft und Forschung sowie Wirtschat und Gesellschaft aufgefordert, hier Lösungen aufzuzeigen und Abhilfe zu schaffen. Die Hochschulen müssen das nachhaltige, ressourcensparende und energieeffiziente Bauen zum festen Bestandteil der Lehre machen. Da bekanntlich das Wissen von gestern bereits morgen veraltet, muss auch die wissenschaftliche Weiterbildung in den führenden Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften eine noch höhere Priorität einnehmen, vor allem, wenn es um die Sicherung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts geht. Dafür sind bereits neue Methoden und Techniken erarbeitet worden, um das aktuelle Wissen rasch und effektiv zu vermitteln. Sie bieten Möglichkeiten und Chancen, durch die das Lehren und Lernen andere Dimensionen und innovative Formen annehmen. Die akademische Lehre wird dadurch flexibilisiert, zeit- und ortsunabhängig und qualitativ verbessert – vorausgesetzt, die neuen Medien werden methodisch, didaktisch und technisch richtig eingesetzt. Die digitalen Bildungsangebote während der Corona-Pandemie haben gezeigt, welches enorme Potenzial sie entfalten können. Nur so konnte die Hochschullehre ohne große Unterbrechungen aufrecht gehalten werden.