How will we live together. In Hamburg?

„Laue Sommernächte, ein wunderbar weiter Blick auf all die Lichter an der Elbe und immer eine frische Brise.“ Der Ton ist ein lyrischer auf der Webseite des Entwicklers, der uns über eine Pressemeldung auf sein neuestes Architekturprodukt in Hamburg aufmerksam machte. Wir finden neben aller Lyrik aber auch Fachliches: „Community-Spaces“ und „Clubbing-Bereich mit offener Küche“ werden realisiert, „Think-Tanks“ und „Co-Working-Spaces“, „Fitness- und Yoga-Räumlichkeiten“, „Diningroom, Bar, Lounge“ oder ein „Gaming Room mit Billardtisch und großem Monitor“. Das alles kennzeichne ein Living Konzept, das „heute insbesondere in den USA immer häufiger anzutreffen“ sei. Man möchte „Wohnprojekte noch urbaner, vielfältiger und nachhaltiger“ gestalten. Und das in einem Volumen, das Raum für 306 Wohnungen bietet, begrünte Dachterrassen und Briefkästen in Holzoptik in der Lobby. 224 Wohnungen werden als Ein- und Zwei-Zimmer-Apartments angeboten, ab 39 m² geht es los.

KäuferInnen können die günstigeren Einheiten (inklusive Einbauschränken und Küche) für 8 500 €/m² erwerben; der Durchschnittspreis liegt bei 11 300 €/m². Die DC Developments plant für das „Eleven Decks“ mit einem Investitionsvolumen von ca. 235 Mio. Euro; der Entwurf des zur Straßenecke 11 Geschosse hoch ragenden Wohnbaus stammt von Carsten Roth, Hamburg.

Nun sei jedem und jeder freigestellt, in der neuen Wohnung auch täglich Urlaub zu machen (das sei möglich, so der Investor). Die Stadt Hamburg allerdings sollte sich – wie alle anderen Städte auch – doch fragen, ob solcherart „Architektur-Produkte“ nicht kontraproduktiv sind in dem an sich schon verfehlten „400 000-neue-Wohnungen-jährlich-für-alle“-Unternehmen. Das von der DC Development genannte Stichwort „Erstwohnsitznutzern“ – für die dieses Angebot auch sei – kennzeichnet deutlich die Zielrichtung dieses Invests; Zweitwohnsitznutzer sind hier die eigentlich anvisierten Käufer.

Die Fertigstellung für das Eleven Decks ist für das dritte Quartal 2023 angekündigt. Auf der Webseite des Architekten sind erste (viele) Rohbaufotos zu sehen. Die Vermarktung läuft also ab jetzt. Be. K.

www.elevendecks.de
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