10 Jahre IBA Hamburg – ein Rück- und ein Ausblick

Am 1. September 2006 nahm die Internationale Bauausstellung IBA Hamburg ihre Arbeit in einem kleinen Büro der damaligen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt auf. Ziel war die urbane, wirtschaftliche und infrastrukturelle Aufwertung des größten Hamburger Stadtteils Wilhelmsburg. Das ist zehn Jahre her, nun könnte man
resümieren. Wenn das nicht so wie eine Abschlussbilanz klänge. Denn noch lange nicht ist das Ziel der IBA erreicht und noch lange nicht sind die Dynamiken zum Stillstand gekommen, die 700 Mio. € privater und 300 Mio. € öffentlicher Investitionen in Gang gesetzt haben. Nach genau zehn Jahren also ein Blick auf das, was die IBA Hamburg GmbH, heute ein städtischer Projektentwickler, erreicht hat und was noch kommt.

Mit dem Leitbild „Sprung über die Elbe“ (Foto) setzte der Hamburger Senat 2005 den Impuls für die Anbindung des stadtzentralen wie zugleich infrastrukturell und wirtschaftlich abgehängten Wilhelmsburg sowie weiterer südlicher Stadtteile an die innerstädtische Entwicklung der Metropole Hamburg. Das strategische Instrument hierfür war die erste Internationale Bauausstellung in Hamburg. In den folgenden Jahren hat die IBA Hamburg unter ihren drei Leitthemen Metrozonen, Stadt im Klimawandel und Kosmopolis Investoren, Bauherren, Experten, städtische Akteure, Kulturschaffende und Bürger zusammengebracht und Wilhelmsburg, die Veddel und den Harburger Binnenhafen nachhaltig aufgewertet.

Die Bilanz nach zehn Jahren: über 1 200 neue und über 500 ener­-
getisch modernisierte Wohnungen, 105 000 m² Büro und Dienstleistungsflächen, acht neue Bildungseinrichtungen, vier Kitas, vier neue Sportparks, ein Zentrum für Künstler, 3,5 km neue Wasserwege sowie über 70 ha neuer Park und Grünflächen.

Zugleich hat die IBA Hamburg den Grundstein für die weitere Quar­tiersentwicklung in Wilhelmsburg gelegt. So schafft die Verlegung
der Wilhelmsburger Reichsstraße an das weiter östlich gelegene Gleis­bett sowie die weiteren Entwicklungsgebiete auf der Elbinsel ein Wohnungsbaupotential von geschätzt 5 000 Wohnungen im Stadtteil. 2019 können in den Projektgebieten Wilhelmsburger Rathausviertel und Nord-Süd-Achse die Bauarbeiten beginnen.

Das Ziel der IBA Hamburg GmbH mit ihrer neuen Geschäftsfüh-
rerin, Karen Pein, bleibt, eine offene und gemischte Stadt in der Stadt zu bauen bzw. weiterzubauen. Dabei ist eine Koopera­tion aller Beteiligter die wichtige Grundlage für den langfristigen Erfolg und die bevölkerungsübergreifende hohe Akzeptanz der städtebaulichen Entwicklungen.

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