Immobilienbefreite „Hotel-Suiten“, Ostschweiz und Liechtenstein
Was die „Null Stern“-Erfinder vor vier Jahren mit der Landversion des Konzepts „Null Stern – the only star is you“ zum ersten Mal im Safiental umgesetzt haben, wird jetzt von sechs Ostschweizer Tourismus-Destinationen und dem Fürstentum Liechtenstein übernommen. Seit 2016 setzen die drei Gründer, die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben und Hotelexperte Daniel Charbonnier, Minds in Motion SA, auf die konsequente Immobilienbefreiung. Sie hinterfragen Grenzen und Normen von Luxus und Standards in der Hotellerie an der Schnittstelle von Kunst und Tourismus. Unter dem Namen „Zero Real Estate“ wurden ab 1. Juli sieben neue Hotelzimmer ohne Wände und ohne Dach eröffnet, am 31. August ist die Saison dann zu Ende und die „Zimmer“ werden abgebaut.
Mit dem Modell werden Tourismusstellen, Hoteliers, Wirte, Bauern oder Privatpersonen zu „Performern“, die die Landversion des Konzepts „Null Stern – the only star is you“ nach dem Primat der Kunst individuell umsetzen. Doppelzimmer ohne Dach und Wände, losgelöst von der Immobilie, bieten die Möglichkeit einer Perfomance als besonderes Differenzierungsmerkmal. Die „Zero Real Estate“ Hotelsuiten ohne Dach und Wände passen zu den aktuellen Anforderungen an die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. „Dieses Jahr haben wir mehr denn je gesehen, dass die Gäste nach versteckten Orten suchen…“, sagt Hotelexperte Daniel Charbonnier. Hinzu kommt, dass das Bedürfnis nach frischer Luft, Natur und Weite in der Coronazeit besonders groß ist.
Zentrales Element des Hotelkonzepts ist der Service der „Modern Butler“. Dieser wird durch die lokale Bevölkerung gestellt und verkörpert die Essenz des Konzepts als Verschmelzung des klassischen Butlers mit der Idee einer Gastgeberkultur auf künstlerisch-kreative Art. In dieser Figur fließen so praktische Fertigkeiten wie das stolperfreie Gehen mit Tablett über einen steilen Hang und die Kreativität bei der Betreuung der Gäste zusammen. Den dramaturgisch-individuellen Ideen der ButlerInnen seien keine Grenzen gesetzt. Sie reichen von kleinen „positiven Irritationen“ auf dem Kissen, über analoges LiveFernsehen durch die Chassis eines ausgedienten Fernsehobjekts bis zum unerwarteten Supplement-Service bei schlechtem Wetter, wenn die Gäste die Nacht nicht draußen verbringen können und ins Backup-Zimmer umziehen müssen.
Aufgrund der Warteliste überlegen die drei Gründer, die Anzahl der Zimmer aufzustocken.