Jugendherberge Bayreuth
Wer mit Jugendherberge noch miefige Flure, Gemeinschaftswaschräume und wässrigen Tee aus großen Metallkannen verbindet, der war schon länger nicht mehr dort, was heute „Gästehaus“ und nicht mehr Herberge sein will: Müsli am Morgen, weniger Betten je Zimmer, häufig das Bad direkt dazu, viel Farbe und Licht auf den Gängen und in den Gemeinschaftsräumen, die medial gut ausgestattet sind. Das alles kostet allerdings dann auch das Doppelte, ist aber noch immer güns-
tiger als ein Hotel.
In Bayreuth nun wurde eine Jugendherberge eröffnet, die nach dem Entwurf von LAVA über das oben Beschriebene hinaus noch weiteres hinzufügt: fließende Formen, neue, nachhaltige Materialien, Barrierefreiheit oder Sportplätze, die über Terrassen direkt ans Haus angebunden sind. Die jungen Leute von heute wollen, so LAVA, „funky
design“ und eine ganz spezielle Atmosphäre im Kontext einer gleichgesinnten Community. Heute reiche es nicht mehr, bloß ein sauberes Bett und eine Dusche anzubieten.
Eine Art Amphitheater im Zentrum des
Volumens bringt – teils mit Glas überdacht – nicht nur Tageslicht. Der große Raum mit Sitzlandschaft erlaubt auch das immer wichtiger werdende Sehen und Gesehen werden. Es wird viel Holz gezeigt, Böden und Decken sind aus Estricht/Sichtbeton.
Die innere Gestaltung des Y-förmigen,
10 Mio. € teuren Gebäudes folgt konsequent dem Gedanken des „Universal design“. Bereits 2011 konnte LAVA mit dem Umbau
des „Untersberg Haus“ in Berchtesgaden Deutschlands erstes „Designer Gästehaus“ fertigstellen. Be. K.