Klassisches Hochhaus, denkt
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„Total Tower“, das klingt nach Gesamtkunstwerk und zugleich ganz schön brutal. Also lieber „Tour Total“, was eher nach der obliga­ten Italienreisen deutscher Klassiker erinnert. Klassisch kommt auf den ersten Blick das neueste Projekt von Barkow Leibinger, Berlin, daher. Das nach seinem Hauptmieter benannte 69 m hohe Haus nördlich des Hauptbahnhofs am noch im Entstehen begriffenen Europaplatz etc., ist klassisch gegliedert in Basis, Schaft und Kapitell. Steinern scheint die Fassade, deren heller Farbton macht ein weiteres.

Verlässt man die Frontalansicht beginnt sich die Fassade sich zu verändern, diagonale Schattenlinen kommen aus dem Nichts, Moiree-Effekte verwischen das rigide Lochraster, die helle Vertikalität wird grau mit einem Stich ins Blau (bei blauem Himmel) oder Weiß (wenn es regnet). Erreicht wird das Changieren mittels schlanker Betonfertigteile, die als Layer über die tragenden Betonkämme und die Glas-elemente gelegt werden. Nicht mehr als acht Elementevarianten erzeugen Bewegung und also Veränderung.Luxus? Das bestreiten die Architekten mit dem Verweis auf unterdurchschnittliche Erstellungskosten des Fassadenquadratmeters.

Vor ein paar Tagen wurde der Büroturm, einer von insgesamt geplanten dreien am Europaplatz, der Presse präsentiert, im Oktober wird er seinem Hauptmieter übergeben. Noch sind die oberen drei Geschosse frei.
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Ausgabe 11/2012

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