Licht und SchattenIsrael Museum, Jerusalem
Das Israel-Museum, weltweit eines der führenden Museen für Kunst und Archäologie, entstand nach Entwürfen von Alfred Mansfelt und Dora Gad und wurde 1965 in Jerusalem eröffnet. In den vergangenen 40 Jahren hat sich die Besucherzahl verzehnfacht. Der Verkehrsfluß innerhalb der Anlage war entsprechend anzupassen, gleichzeitig waren die ca. 50000m² Ausstellungsfläche zu erweitern und neu zu organisieren. Die Entwürfe dazu wurden von James Carpenter Design Associates, New York, entwickelt. Die Renovierung der bestehenden Bausubstanz lag in den Händen der Architekten Efrat-Kowlasky und A. Lermann, beide Tel Aviv. Das äußere Erscheinungsbild des Museums war geprägt von den hellen Sandsteinfassaden der Bestandsgebäude, die neuen Ziegelfassaden setzen farblich dezente Akzente. Dem architektonischen Ansatz von James Carpenter entsprechend sind die neuen Gebäude geprägt von heller Transparenz und luftiger Offenheit, was bei dem Ursprungsbauten eher weitgehend vermieden wurde, um eine Erwärmung aufgrund der Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Auf der Basis der optischen Gesetzmäßigkeiten und den daraus abzuleitenden Berechnungen des Lichtes bei unterschiedlichen Formen von Fassadenelementen hat das Büro in einer Symbiose von Architektur, Ingenieurwesen und Kunst, die anspruchsvollen Anforderungen dieses Projektes umgesetzt. Ziel war es, die Sonnenwärme weitgehend zu blockieren, dennoch aber so viel Licht wie nur möglich in die Häuser hinein zu lassen und gleichzeitig den Blick nach Draußen zu öffnen. Vor diesem Hintergrund begannen die eigentlichen projektspezifischen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Büros James Carpenter, die von der Moeding Keramikfassaden GmbH in die Praxis umgesetzt wurden. Die von Moeding als Sonnenschutz entwickelten Ziegellamellen stehen in unterschiedlichem Abstand vor den Glas-Wandkonstruktionen, im Extremen soweit davon entfernt, dass in Verbindung mit dem auskragenden Dach ein wunderbar schattiger Vorhof entsteht, in dem der durch Form und Anordnung der Lamellen entstehende thermische Auftrieb der warmen Luft eine angenehme leichte Brise entstehen lässt.
An den Südfassaden berücksichtigt eine spezielle Querschnittsgestaltung den um die Mittagszeit fast senkrechten Sonnenstand; die breiteren Flächen sind dabei in horizontaler Lage angeordnet und erlauben so, aufgrund der offenen Zwischenräume den größtmöglichen Lichteintritt. Die Lamellen wurden zusätzlich derart variiert, dass sie sich nach den in Israel häufigen Sandstürmen auch wieder selbst reinigen.
Die West- und Ostfassaden werden bei dem tieferen Stand der Nachmittagssonne durch die fast geschlossenen, d.h. um ca. 90° gedrehten Lamellen deutlich abgeschirmt. Eine sich verjüngende Lippe am oberen Rand der der Sonne zugewandten flachen Seite schiebt sich bei der senkrechten Stellung der Lamellen hinter das darüber liegende Element und reflektiert durch ihre konkave Ausformung das Sonnenlicht diffus in den Raum. Impressionen der unmittelbaren Umgebung werden damit schemenhaft im Inneren abgebildet. Wenn auch so der direkte Ausblick auf Gärten und Wege blockiert wurde, so wird auf diese Weise dennoch ein virtuelles Abbild der Außenwelt angedeutet.
Moeding Keramikfassaden GmbH
84163 Marklkofen
info@moeding.de
www.moeding.de