Offenheit und MonumentalitätNational Museum of American Jewish History, Philadelphia/US
Die prominente Lage des Grundstückes gegenüber der geschichtsträchtigen Independance Hall in der Innenstadt Philadelphias verlangte für die Erweiterung des National Museum of American Jewish History eine angemessene ikonische Antwort auf das historische Gewebe des Stadtkerns von Philadelphia sowie einen öffentlichen Ausdruck der Mission dieses Museums. Der Entwurf von Ennead Architects aus New York unterscheidet zwei ineinander greifende Volumina, - eines geschlossen und rätselhaft, das andere transparent und offen. Die Architekten sahen in dieser Dualität der Fassaden metaphorisch den ständigen Dialog des Talmud repräsentiert.
Die optische Zugänglichkeit des gläsernen Kubus, der der Independance Hall zugewandt ist, symbolisiert zugleich die Einladung an alle Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen und religiösen Herkunft. Im Kontrast zu dieser Transparenz übernimmt der geschlossene rote Tonziegel-Bau die Funktion des schützenden Behälters für die Ausstellungsräume und -gegenstände. Die warmfarbige vorgehängte Ziegelfassade nimmt dabei in moderner Formensprache den Kontext der historischen, klinkergeprägten Umgebungsbebauung auf. Ihre Solidität steht zugleich für die Kraft des jüdischen Überlebens und für den Schutz der Freiheit als fundamentaler Bestandteil amerikanischer Geschichte.
Der geschlossene Baukörper, bekleidet mit einer Sonderausführung der Alphaton-Ziegelfassade der Moeding Keramikfassaden GmbH, ruht teilweise auf einem zurückgesetzten, geschosshohen schwarzen Granitsockel. Grundsätzlich sind die 1100 mm x 417,5 mm großen Fassadenplatten kanneliert durch jeweils zwei, über die Plattenbreite verteilte angepresste Stege, die in bestimmten Bereichen als eigenständige Baguettes fortgeführt werden und so die Fassaden in luftige, lichtdurchlässige Gitterwerke auflösen.
Moeding Keramikfassaden GmbH
84163 Marklkofen
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