Liebe Leserinnen und Leser,

Architektur umgibt uns jeden Tag. Mit diesem Satz haben wir kürzlich den Trailer zu unserem neuen Podcast eingeleitet und bis vor wenigen Wochen erschien er uns allen wohl als ganz selbstverständlich. Durch die rasante Ausbreitung des Corona-Virus beschränkt sich unser architektonisches Umfeld seit einigen Wochen nun vornehmlich auf die eigenen vier Wände. Unabhängig von verändertem Arbeitsalltag und fehlenden Sozialkontakten – wie geht es Ihnen damit? Reicht Ihnen das Umfeld der eigenen Wohnung, fühlen Sie sich dort wohl und sicher? Oder zieht es Sie mehr denn je hinaus ins Grüne, in die Stadt, in die Architektur? In unserem Aktuell-Teil finden Sie zu dieser Frage das Ergebnis einer kleinen Umfrage unter Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten.

Rückblickend erhält für mich auch das Gespräch, das wir mit Molestina ­Architekten zu unserer vergangenen Ausgabe Wohnen geführt haben, nochmal eine stärkere Bedeutung. Barbara Schaeffer und Juan Pablo Molestina schilderten uns, wie wichtig es ihrer Meinung nach ist, den Radius der eigenen Wohnung ins direkte Wohnumfeld erweitern zu können. Dass dies selbst in der momentanen Situation ein unschätzbarer Mehrwert für mögliche Sozial­kontakte ist, bestätigte uns auch Rut-Maria Gollan in unserem Webcast „Quo vadis, Wohnungsbau?!“ (den Sie auch im Nachgang noch über unseren YouTubeKanal oder auf DBZ.de anhören können). Architektur ist tatsächlich mehr als nur das Dach über dem Kopf – sie ist Raum für all die Aktivitäten, die wir momentan so schmerzlich vermissen. Ist Raum, den wir wahrnehmen, in den wir eintauchen und den wir erleben möchten. Diesen ­Gedanken nimmt unsere Heftpartnerin Agnes Weilandt vom Büro Bollinger + Grohmann Ingenieure in ihrem Standpunkt auf. Ende Februar konnten wir sie noch in Frankfurt a. M. besuchen und wählten Projekte zum Thema Dächer und Dachtragwerke aus – unter ganz anderen Vorzeichen, als wir es vielleicht heute tun würden. Nichtsdestotrotz haben die Beispiele mit eindrucksvollen Tragwerken aus Holz, Beton und Stahl nichts von ihrer Relevanz eingebüßt. Der Fokus liegt in der Berichterstattung vor allem auch auf dem Aspekt des Zusammenspiels von Architektur und Ingenieurbaukunst.

Wir hoffen, Sie mit unseren Veröffentlichungen, die Ihnen Architektur zum Lesen, Anschauen und Hören bieten, gut über die „architekturlose“ Zeit zu bringen und Sie für Ihre Arbeit weiterhin mit interessanten und nützlichen Informationen zu versorgen. Denn, die Baustellen stehen derzeit nicht still, neuer Raum entsteht und wartet nur darauf, belebt und angenommen zu werden.

Bleiben Sie aufmerksam,

Ihre

Katja Reich

Architektur ist mehr als nur das Dach über dem Kopf – sie ist der Raum für all die Aktivitäten, die wir momentan so schmerzlich vermissen
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