Liebe Leserinnen und Leser,
was haben Sie eigentlich zuletzt gelernt? Wo und wie wurde Ihnen dieses Wissen vermittelt oder haben Sie es sich selbst angeeignet? Und war es eher mühsam oder hat es Ihnen Freude bereitet? Wichtige Fragen, die wir uns durchaus ab und zu einmal stellen sollten, um vielleicht festzustellen, dass wir, obwohl den klassischen Bildungseinrichtungen längst entwachsen, unser Wissen immer noch tagtäglich erweitern. Wir als Redaktion lernen zum Beispiel mit jeder Ausgabe der DBZ, die wir konzipieren und umsetzen, mit jedem Podcast, den wir aufzeichnen und jeder Veranstaltung, die wir planen und durchführen, immer dazu – Fachliches zu den relevanten Fragen der Architektur und Bautechnik, Kritisches zu den drängenden Themen aus Politik und Gesellschaft und natürlich auch viel Persönliches. Im Austausch mit unseren Autor:innen, Referent:innen oder Heftpartner:innen erfahren wir viel über deren aktuelle Herausforderungen, Aufgaben und Lösungsstrategien. Wir lernen interessante Menschen kennen und gewinnen so wertvolle Einblicke in die unterschiedlichsten Arbeitsfelder, Bürostrukturen und Denkmuster, um auch Ihnen wertvolle Informationen aus der Praxis für die Praxis liefern zu können.
Dass auch die Architektur einen wesentlichen Baustein der Wissensvermittlung darstellt, sozusagen als dritter Pädagoge immer mit im Spiel ist, hat uns das Gespräch mit unseren beiden Heftpartnerinnen Maria Hirnsperger und Angie Müller-Puch von Behnisch Architekten München/ Weimar einmal mehr vor Augen geführt. In der Auseinandersetzung mit den Projekten war deutlich zu spüren, wie ein inspirierendes architektonisches Umfeld mehr Lust aufs Lernen machen kann. Und – zu kaum einem anderen Thema in diesem Jahr haben wir im Vorfeld so viele interessante Projekte sammeln können. Von der Kita bis zum Universitätscampus reichte die umfangreiche Palette der zur Diskussion stehenden Vorschläge, die damit auch deutlich machte, welch hohe Relevanz diese Bauaufgabe derzeit wieder besitzt. Mit unserer Auswahl haben wir versucht, dieses Spektrum auf den Umfang einer Fachzeitschrift herunterzubrechen. Mit den Projekten in Frastanz/A, Barcelona/ES, Gersthofen, Wien/A und Aarhus/DK unternehmen wir einen kleinen Streifzug durch Europa. Wir starten in Räumen für die ersten Tage der Kinderbetreuung, werfen ein Blick in Grund- und Mittelschulen und gelangen bis ins universitäre Umfeld, das uns zeigt, wie sich Architekt:innen ein optimales Umfeld für die Architekturausbildung vorstellen. Alle Beispiele verstehen sich dabei als Orte der Kommunikation und sozialen Interaktion, gegebenenfalls auch über die zentrale Nutzergruppe hinaus. Sei es, dass verschiedene Altersstufen miteinander in Kontakt treten können, Eltern in schulische Abläufe miteinbezogen werden oder Öffnungen zum direkten Umfeld stattfinden. Eine positive Entwicklung, vorhandene Räume – und damit wertvolle Ressourcen – auch außerhalb der Schulzeiten nutzbar zu machen und Orte zum Lernen jederzeit lebendig zu halten.
Bleiben auch Sie wissbegierig,
Ihre Katja Reich