Menschen

Fotografie war ihm immer mehr als bloßes Verdoppeln, der am 5. Juli nach schwerer Krankheit verstorbene Tomas Riehle (1949–2017) verstand Fotografie und natürlich auch die seine immer als eine Interpretation des Geschauten. Der Fotograf, der mit vielen seiner Fotografien auch in der DBZ seinen Platz hatte, wollte Architektur mit allen Sinnen erleben, erspüren. Wie ein Bild entsteht, so Riehle in einem Interview mit koelnarchitektur.de, sei „weniger ein intellektueller, als ein gefühlsmäßiger Vorgang.“

Verstorben ist auch der Architekt und zuletzt in Weimar lehrende Burkhard Grashorn (1940–2017). Der gebürtige Oldenburger, der viele Jahre seines Lebens in Italien verbrachte und unter anderem in Dortmund bei Paul Josef Kleihues Assistent war, war ein kompromissloser Geist und Kämpfer für eine Architektur, die von der Gesellschaft mitgetragen werden sollte.

Der fast schon legendäre Vittorio Gregotti feierte am 10. August seinen 90. Geburtstag. Und schließt sein Büro „Gregotti Associati International“. Der Architekt, Essayist und Designer macht das nach eigenem Bekunden nicht, weil er schon müde sei, sondern schlicht aus dem Grund, weil sich „niemand […] mehr wirklich für Architektur [interessiert]“. Ob das aber schon der Ruhestand ist? Bei Vittorio Gregotti weiß das keiner!

Bei Stephan Braunfels dagegen wissen die meisten, dass der Architekt aus Berlin nicht so schnell klein beigibt. In Berlin, im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Kulturforums, fühlte er sich schon ausgeschlossen, jetzt klagte er in Bayern, weil ihn das Land nicht für den prestigeträchtigen Wettbewerb für einen neuen Konzertsaal in München berücksichtigt hatte. Ein Kommission hatte seine Bewerbung nicht in der Weise honoriert, wie sich Braunfels das vorgestellt hatte. Der Vergabesenat des Oberlandesgerichts München hat Braunfels‘ Beschwerde Ende August abgewiesen. Stephan Braunfels äußerte in der Verhandlung die Vermutung, der Freistaat wolle ihn nicht, weil er seit 15 Jahren mit ihm einen Honorarprozess wegen der Pinakothek der Moderne führe. Wenn da mal nicht was dran ist! Be. K.

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