Mobile Konzerthalle/Japan
Ende 2011 stellen wir in der DBZ den „Leviathan“ des britischen Künstlers Anish Kapoor vor, Heftthema war damals „Materialien“. Kapoors faszinierende Großskulptur mit ungewöhnlichen Raumqualitäten entwickelte der Künstler mit der japanischen Architektenlegende Arata Isozaki zu einer mobilen Konzerthalle weiter: die Lucerne Festival Ark Nova, die derzeit in der nordostjapanischen Region Tohoku in Betrieb ist. Hauptaugenmerk bei der Konzeption der mobilen Halle lag darauf, möglichst viele der von der Atom-Katastrophe betroffene Menschen für musikalische und andere kulturelle Veranstaltungen erreichen zu können. Der knapp 18 m hohe mobile Konzertsaal bietet mit flexibler Bestuhlung Platz für bis zu 500 Menschen.
Theoretisch kann das mobile Gebäude in lediglich zehn Minuten aufgeblasen werden, Hüllmaterial ist ein sechs Millimeter dickes, PVC-beschichtetes Polyesterfasergewebe. Die tragwerklose Halle mit permanent leichtem Überdruck wird natürlich klimatisiert, dabei entspricht die Menge der abgeführten Luft derjenigen der nachströmenden Frischluft. Um trotz mangelnder Resonnanzmasse einen optimalen Klang zu gewährleisten, schwebt ein mit Helium gefüllter, frei positionierbarer akustischer Reflektionsschirm im Raum. Be. K.