„Nachhaltigkeit ohne Rückschritt und Verzicht“
Viele könne es ja schon nicht mehr hören, was alles unter dem Schirm der Nachhaltigkeit Platz findet. Zugegeben, es passt fast nie und ist leider oft belanglos dahergeredet, ohne
Gedanken über Inhalte und Qualitäten. Aber genau die sollte man von allen in den Prozessen der Baukultur, der Architektur, des Planen und Bauens Tätigen erwarten können. Was
bedeutet eigentlich nachhaltiges Bauen? Sind es die ganzheitliche Betrachtung und Bewertung von Gebäuden? Und das auch im Sinne einer Lebenszyklusbetrachtung unter Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen sowie soziokulturellen Qualität mit den technischen und prozessorientierten Aspekten? Dazu noch die Standortmerkmale? Klingt alles irgendwie theoretisch. Oder anders ausgedrückt: Diese Art des nachhaltigen, qualitativen Planen und Bauens, was auch die Übernahme von Verantwortung unserer gestalteten Umwelt bedeutet, ist scheinbar noch nicht wirklich in den Köpfen angekommen.
Im Architekturteil haben wir Projekte dargestellt, die dem Anspruch an Nachhaltigkeit Rechnung tragen: Da ist u. a. das Salewa-Headquarter in Bozen, das nach den drei Kriterien der Nachhaltigkeit Natur und Umwelt, soziokulturelle Aktivitäten und ökonomische Transparenz errichtet wurde. Hier soll nicht nur die Firmenphilosophie gelebt werden, sondern auch der Anspruch an Nachhaltigkeit erlebbar sein.
Dass sich Energiewende, gute Architektur und Kunst nicht ausschließen, das wird beim
ersten Kunstmuseums im Passivhaus-Standard in Ravensburg deutlich: Dem Architektur-
büro Lederer, Ragnarsdóttir & Oei gelang es beispielhaft, energieeffizientes Bauen mit
hohem ästhetischen Anspruch herzustellen. Mehr dazu auf Seite 24ff. Dass das Museum
jetzt den Deutschen Architekturpreis 2013 erhalten hat, ist ein wunderbares Zeichen für
Architektur und Nachhaltigkeit! BF