ORGATEC 2016
Arbeit neu denken ist das Motto der ORGATEC 2016, die vom 25. bis 29.10.2016 in Köln stattfindet. Dazu aufgerufen fühlen sich in
diesem Jahr 20 % mehr Aussteller als 2014. Die Messegesellschaft bezieht daher die Hallen 5.2 und 10.1 in das Geschehen mit ein und bietet damit 130 000 m² Ausstellungsfläche an. Schon fünf Monate vor der Veranstaltung waren die Flächen nahezu ausgebucht. Erstmals vertreten auf der Messe sind Microsoft, Polycom und Samsung.
Darüber hinaus konnte die ORGATEC insbesondere die Zahl der Unternehmen aus dem Ausland deutlich steigern. So liegt der Auslandsanteil auf Ausstellerseite jetzt bei rund 73 %. Besonders stark vertreten sind Aussteller aus Italien, Spanien, Skandinavien und der Türkei. Erwartet werden wieder mehr als 50 000 Fachbesucher aus aller Welt, die sich über die Neuheiten und Trends aus den Bereichen Einrichtung, Boden, Akustik, Licht, Medien- und Konferenztechnik informieren.
Büromöbel aus dem Drucker oder Roboter im Büro: Was vor kurzem noch unvorstellbar war, ist heute zum Teil schon Realität. Die rasante Digitalisierung verändert Unternehmensprozesse, schafft neue Arbeitsformen und stellt Arbeitgeber und Mitarbeiter vor besondere Herausforderungen – zukunftsorientierte Lösungen sind mehr denn je gefragt. Internationale Studien und Projekte wie „Future Work – Arbeitswelten der Zukunft“ (von Detecon, einer internationalen Unternehmensberatung) oder „Fast forward 2030: the future of Work and the Workplace“ (von CBRE – Real Estate Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles) suchen nach Antworten für neue Arbeits- und Unternehmenskulturen. Eine Vielzahl der Trends, die vermutlich die Arbeitswelten prägen werden, kann man während der ORGATEC sehen. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien verändern nicht nur die Arbeitsprozesse oder Büroausstattung, sondern auch die Büroarchitektur. Traditionelle Büroarbeit, starre Hierarchien oder strikte Trennung von Arbeit und Freizeit werden abgelöst von digitalen und flexiblen Formen der Zusammenarbeit und des Wissenstransfers.
Studien belegen, dass trotz der weltweiten Verbreitung mobiler Geräte im privaten Bereich die überwiegende Mehrzahl der befragten Teilnehmer im Büroalltag an fest installierten Geräten arbeitet. Diese Entwicklung greift auf der ORGATEC auch das Competence Centre „RE/WORK Moments of Inspiration by Ippolito Fleitz Group“ auf. Es zeigt auf kreative und humorvolle Art, wie das Büro der Zukunft aussehen kann, um den sich verändernden Anforderungen gerecht zu werden. Denn der Arbeitsort ist nicht mehr an einen bestimmten Raum gebunden, sondern vielmehr an Momente: Momente der Vernetzung durch perfekte Technikintegration, Momente des Wohlbefindens, der
Inspiration, des lebenslangen, spielerischen Experimentierens. Zehn solcher beispielhaften Momente werden in dem Competence Centre räumlich dargestellt. Auch wenn laut aktueller Berichterstattung ein Teil der mittelständischen Industrie sich bei dem Thema digitales Wirtschaften noch abwartend verhält, nutzen viele namhafte Bürohersteller die digitale Technologie als Chance für den wirtschaftlichen Erfolg im internationalen Wettbewerb.
Je nach Bedarf können Mitarbeiter Open-Space-Bereiche, Kreativ-Räume oder den für kurzfristiges Arbeiten konzipierten Touch-Down-Arbeitsplatz nutzen. Auch wenn derzeit wohl über die Hälfte der Deutschen nach wie vor in Einzelbüros und laut aktueller Studie des bso nur 5 % in Großraumbüros arbeitet und weltweit die überwiegende Mehrzahl in Büros mit klassischen Hierarchien tätig ist, setzt sich der Trend hin zu offenen Bürostrukturen weiter fort. Ungeachtet dessen werden laut Expertenmeinung Einzelarbeitsplätze oder Mischformen für überwiegend organisatorische Tätigkeiten bestehen bleiben. Studien aus Schweden und Australien weisen im Zusammenhang mit Open Spaces auf Stress für die Mitarbeiter und negative Auswirkungen auf die Gesundheit hin und fordern, das wachsende Bedürfnis der teamorientierten Co-Worker nach Rückzug und einer abgeschirmten Nische zu beachten. Gefragt sind Lösungen für unterschiedliche Anforderungen und die Wahlfreiheit zwischen den Systemen. Der erkennbare Trend im optimal ausgestatteten Büro geht zu multifunktionalen, leichten Möbeln und elektrisch höhenverstellbaren Tischen, die mit wenigen Handgriffen spontan für das Arbeiten im Stehen oder Sitzen eingestellt werden können. Technisch auf neuestem Stand sind Tische mit Zusatzfunktionen wie CPU-Halter, Druckertablar, Rückwandblenden oder Funktionsschienen für Leuchten oder Flachbildschirmträger. Und selbstverständlich sind die neuen Tisch- und Schranksysteme im digitalen Büro mit Ladestationen für Tablet und Smartphone ausgestattet.
Bewegungsförderung bleibt Herausforderung Nummer Eins in der modernen Arbeitswelt, in der oft die Bedienung von Tastatur und
PC-Maus reicht, um den Job zu erledigen. Ob Telefonieren im Stehen, Gang zum Drucker, Treppe statt Aufzug, Wechseln der Sitzpositionen oder aktive Pausen: Es geht darum, wieder deutlich mehr Bewegung in die Büros zurückzubringen. Spezielle Bildschirmschoner und Desktop Reminder animieren die Wissensarbeiter zu entspannenden Übungen und rückenstärkender Gymnastik. Vorbildliche Unternehmen organisieren gemeinsame Sportaktivitäten oder halten Fitnessgeräte vor. Gezielt eingesetzte Bewegung, ergonomische Büroausstattung, neueste Technik und ein Hauch von Fitness-Center lautet das neue Credo für gesundes und motiviertes Arbeiten.
Entscheidend dabei ist, Raum, Organisation und Einrichtung ganzheitlich zu sehen – nur über die Veränderung der Verhältnisse kann sich auch das Verhalten ändern. So ist auch eine neue Pausenkultur gefragt. Überwiegend dominieren in den Ruhezonen noch starre
Tische und Sitzmöbel mit niedrigen Ergonomie-Standards. Innovative Büromöbelhersteller haben auch hier den Gesundheitsaspekt im Blick und zeigen auf der ORGATEC 2016 dynamische und bewegungsfördernde Möbel, um die Mitarbeiter auch in den Pausen zu Mobilität und aktiver Entspannung zu animieren.