Reproduktives Entwerfen
Die Piazza del Popolo in Rom war sein städtebauliches Vorbild, doch der Mehringplatz in Berlin Kreuzberg funktioniert nicht so gut wie sein italienisches Vorbild. Im Rahmen einer Sommerakademie erarbeiteten 27 StudentInnen Zukunftsvisionen für den Platz, der ursprünglich „Rondell“ genannt wurde.
Im Mittelpunkt der Arbeiten stand die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zustand, der bewusste Umgang mit der Geschichte und der historischen Architektur des Platzes. Dabei näherten sich die StudentInnen dem Ort mit Hilfe der Entwurfsstrategie des „Reproduktiven Entwerfens“, das sich durch den konkreten und unvoreingenommenen Umgang mit historischen Referenzen aus der gesamten Architekturgeschichte definiert.
Entstanden sind sowohl utopische Ideen, wie die Anlage eines am New Yorker Centralpark angelehnten Stadtparks, einer Multiplizierung von Hans Poelzigs nicht realisierten Hochhausentwürfen, als auch kleinere, auf die Verbesserung des Platzes fokussierte Vorschläge, wie die Anlage einer Passage oder eines englischen Landschaftsgartens. Veranstaltet wurde die Sommerakademie in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Städtebau der TU Dortmund, dem Fachgebiet Gebäudelehre der HSRM Wiesbaden und dem Lehrgebiet Baukonstruktion im Bestand der Beuth Hochschule Berlin.