Richtig schön
Wettbewerb zur Bebauung „Archäologischer Garten“ in Frankfurt entschieden
„Junger Esslinger“, „Alter Esslinger“, „Goldenes Lämmchen“, „Klein Nürnberg“, „Rotes Haus“ oder „Goldene Waage“, diese Namen umschreiben keine edlen Tropfen von Mosel oder Ahr, hier handelt es sich um die Adressen verlorengeganger Häuser im Herzen der Stadt Frankfurt am Main. Sie und weitere sollen in den kommenden Jahren „möglichst originalgetreu“ (Stadt Frankfurt) wieder aufgebaut werden. Platz dafür ist oder wird wieder sein, wenn das seit seiner Fertigstellung ungeliebte Technische Rathaus dem Erdboden gleichgemacht wurde; dessen Abriss währt ein paar Wochen schon.
Im Rahmen der 2005 beschlossenen Neubebauung des längst faksimilierten Dom-Römer-Areals soll auch der von der Stadt so genannte „Archäologische Garten“ vis-à-vis, die historische Keimzelle der Stadt Frankfurt und seit Jahrzehnten eine entlang der Schirrn laufende unspektakuläre Senke mit einem öffentlichen Gebäude überbaut werden. Der Wettbewerb hierzu, der neben dem Neubau auch die Gebäudezeile zwischen zu rekonsturierender „Goldener Waage“ und „Rotes Haus“ umfasst, wurde jetzt entschieden. Die zukünftig multifunktionale Begegnungsstätte/ Besucherzentrum und stadtgeschichtliche Ausstellung kommt aus dem Büro Prof. Bernhard Winking Architekten BDA mit Martin Froh, Berlin (1. Preis ). Der Entwurf überzeugte die Jury insbesondere wegen des „konsequent aus der Dimension der aula regia [Königs- oder auch Säulenhalle“, Be. K.] entwickelte(n) Baukörper(s) des Stadthauses“, was die Juroren „richtig schön“ fanden. Der 2. Preis ging an Kleihues + Kleihues, Berlin, der 3.an Braun & Schlockermann und Partner GbR, Frankfurt a.M., der 4. an Meurer Architekten Stadtplaner Ingenieure mit cba architectes, Frankfurt a. M. / Luxembourg. So biege dich denn zurück, Historie, und heile unser aller Wunden; aber richtig schön! Be. K.