Die Herstellung von Stahl ist – wie bei den meis-ten Baustoffen – rohstoff- und energieintensiv. Ein neues Verfahren, das eine Firma in Rottweil mit fachlicher und finanzieller Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur Anwendungsreife bringen möchte, soll das ändern. Nachdem die Firma in einem vorangegangenen DBU-Projekt bereits eine neue Sorte von Stahl entwickelt hatte, soll nun ein mechanisches Bearbeitungsverfahren zum Härten der Oberfläche erarbeitet werden. Läuft das erfolgreich, könnte die Kombination aus neuem Werkstoff und mechanischem Härten zukünftig knapp 99 Prozent der Treibhausgase gegenüber dem bisherigen Produktionsprozess einsparen. Zudem entsteht praktisch kein Abfall in Form von Spänen mehr, was die Ressourceneffizienz weiter steigert. Die DBU fördert das Projekt fachlich und finanziell mit 125 000 €.
Bisher müssen Stähle unter sehr hohem Energieaufwand in thermischen Verfahren bei hohen Temperaturen bearbeitet werden, um die nötigen Festigkeiten zu erzielen. Weil sie sich aufgrund der Hitze verziehen, müssen die Werkstücke zudem meist aufwändig in Richt- und Schleifprozessen nachbearbeitet werden. Die nachgeschalteten Prozesse und die dabei entstehenden Späne würden beim neuen Verfahren vollständig entfallen, sodass die Ressourceneffizienz gesteigert würde. Kann das Verfahren erfolgreich umgesetzt werden, könnte es in Kombination mit dem neuen Werkstoff aufgrund der breiten Anwendbarkeit in der Industrie rund 53 000 t CO2 pro Jahr allein in Deutschland einsparen. Das entspricht in etwa dem jährlichen CO2-Ausstoß einer Kleinstadt mit 4 500 Einwohnern.