Testturm in Rottweil
Nicht zum ersten Mal arbeiten Helmut Jahn und Werner Sobek gemeinsam an einem Archi-Neering-Projekt, doch das aktuelle in Rottweil am Oberen Neckar, im Gewerbepark Neckartal hat eine ganz besondere Dimension: 244 m hoch ist der Zweckbau, den die ThyssenKrupp Elevator für Fahrstuhlentwicklung und -tests nutzen will.
Die Betonkonstruktion wird von einer sich spiralförmig um den Schaft windenden textilen Haut im wörtlichen Sinne verschleiert und soll bei/nach Sonnenuntergang leuchten. Wenn alle Genehmigungen eingeholt sind und der Gemeinderat grünes Licht gibt, können die zuständigen Ingenieure bei ThyssenKrupp Elevator ab etwa 2016 in elf Schächten Vertikalbeschleunigungen von bis zu 18 m/Sek. realisieren. Da die auf rund 40 Mio. € geschätzte Turmanlage mit Aussichtsplattform („Der Turm soll ein Bauwerk für alle Bürger sein, nicht allein für ThyssenKrupp“, Helmut Jahn) in der ansonsten turmlosen Landschaft im Tal steht, wird sie, so ihre Verfechter, auch nur als rund 120 m hohes Bauwerk wahrgenommen. Dass Jahn und Sobek in dem von Landschaft eingekreisten Industriegebiet „keinen reinen Zweckbau schaffen“ wollen, „sondern ein Bauwerk, das als Kunstwerk in die Landschaft hinein wirkt“, klingt erstmal positiv. Be. K.