thyssenkrupp Testturm, Rottweil
Der thyssenkrupp Testturm für Aufzüge in Rottweil ist mit rund 246 m eines der höchsten Bauwerke Deutschlands und Preisträger des Balthasar Neumann Preises 2018. Werner Sobek Stuttgart AG mit Helmut Jahn, Chicago entwickelten einen zylindrisch geformten Turm aus Stahlbeton mit einem Durchmesser von rund 21 m, hergestellt in Gleitschalungsbauweise. Ein Schwingungstilger in Form eines passiven Pendels ermöglicht es, die Schwankungen unter Windeinwirkung stark zu dämpfen oder den Turm gezielt in Schwingung zu versetzen, um Wind- und Erdbebenwirkungen auf ein Hochhaus zu simulieren. Zwölf Schächte dienen dem Testen und der Zertifizierung von Hochgeschwindigkeitsaufzügen. Die Tests tragen zu einer Verkürzung der Entwicklungszeit zukünftiger und bereits in der Konstruktionsphase befindlicher Wolkenkratzer bei.
Eine textile Fassade aus hellem, semitransparentem, PTFE-beschichteten Glasfasergewebe umhüllt den Betonschaft in aufsteigender Spiralform. Das Gewebe beginnt am Fuß engmaschig, gibt nach oben hin immer mehr vom Turm preis und reflektiert das Licht zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten ganz unterschiedlich. Eine öffentliche Besucherplattform ermöglicht auf 232 m Höhe eine Rund-
umsicht auf die Region um Rottweil.