Vadehavscentret, Ribe/DK
An der Westküste Dänemarks, ca. 20 km nördlich von Sylt, liegt der Nationalpark „Vadehavet“. Der macht diesen Teil des größeren und grenzüberschreitenden Wattenmeeres zugänglich und schützt ihn zugleich. Anlaufstelle für Besucher ist das Vadehavscentret, ein Informationszentrum zum Wattenmeer, das in die Jahre gekommen war.
Ursprünglich ein alter Vierseithof war dieser bereits zu einem Museums- und Besucherzentrum umgebaut worden, konnte aber schon länger nicht mehr den gestiegenen Ansprüchen an lichte Räume und einen Komfort nachkommen, den Touristen auch an unwirtlichen Orten (oder gerade dort) immer mehr für selbstverständlich nehmen.
Es gab einen Wettbewerb für die Neugestaltung des Zentrums, den gewannen 2014 Dorte Mandrup Arkitekter, Kopenhagen. Nun, Anfang 2017, wurde der Neubau übergeben.
Ein Unikat sollte er nach Architektenauskunft werden und wie schon beim aktuellen Wettbewerbserfolg zum Besucherzentrum in Grönland greifen die Kopenhagener auf sehr reduzierte und naturkörperhafte Formen zurück. Die Baumaterialien – so beispielsweise das Reetdach oder die schmalen Robinienlatten auf der Fassade –, aber auch deren handwerkliche Verarbeitung sollen den Neubau in die rauhe Landschaft wie selbstverständlich eingepasst erscheinen lassen. Innen gibt es hohe, helle Räume, deren Größe von außen überhaupt nicht erkennbar ist. Wie ebenso nicht, dass wir hier ein Café und einen Bookshop vorfinden. Wattenmeer halt! Be. K.