Variationen über eine Waldkapelle in Venedig
Anfang des Jahres 2018 gab der Vatikan bekannt, dass er in diesem Jahr zum ersten Mal an der Architekturbiennale in Venedig teilnehme. Und zwar mit zehn Variationen über eine Waldkapelle, entworfen von zehn ArchitektInnen. Das sind: Francesco Cellini, Norman Foster, Eduardo Souto de Moura, Flores&Prats, Smiljan Radic, Carla Juaçaba, Javier Corvalán, Sean Godsell, Andrew Berman und Teronobu Fujimori. Sie werden ihre Kapellen mit jeweils unterschiedlichen Materialien entwerfen. Zu sehen sind die Objekte dann im Rahmen der Architekturbiennale, also vom 26. Mai bis zum 25. November 2018 in einem kleinen, bewaldeten und eigentlich nichtöffentlichen Park auf San Giorgio Maggiore. Das ist eine Insel, die rund 500 m südlich von San Marco liegt. Beim Blick von der Piazza San Marco über das Bacino fällt immer zuerst die Chiesa di San Giorgio Maggiore von Andrea Palladio ins Auge. Die Kirche verdeckt zum Teil das hinter ihr liegende ehemalige Benediktiner-Kloster, zu welchem die Kirche einmal gehörte. Heute ist in dem Kloster die Cini-Stiftung zuhause, die vor ihren Türen im Rahmen der Architekturbiennale 2014 James Turrell beauftragt hatte, einen Pavillon für eine Teezeremonie zu installieren. Vor der Kirche standen im gleichen Jahr golden glänzende Stelen, eine Arbeit von Heinz Mack („The Sky Over Nine Columns“).
Erstmal 2013 hatte der Vatikan mit einem
Pavillon zur Schöpfungsgeschichte an der Kunst-Biennale in Venedig teilgenommen, verantwortlich für Design und Kuratierung war die Abteilung für zeitgenössische Kunst in den Vatikanischem Museen. Nach einem Beitrag 2015 und einer Pause im letzten Jahr nun ein Beitrag im Rahmen der Architekturausstellung. Die Namen der Büros sind vielversprechend, allein der ansonsten unzugängliche Ausstellungsort ist schon die Reise wert (Vaporetto Nr. 2 von S. Zaccaria). Be. K.