Architekturbiennale Venedig 2014

Der Boden, die Wand, die Decke, das Dach, die Tür, das Fenster, die Fassade, der Balkon, der Flur, der Ofen, die Toilette, die Treppe, die Fahrtreppe, der Fahrstuhl, die Rampe … etwas vergessen? Etwas fundamental Wichtiges? Architekten vielleicht? Rem Koolhaas, Künstlerischer Generaldirektor der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig, will letzteren keine Plattform bieten, so jedenfalls auf der Pressekonferenz zur Biennale wie immer in der Italienischen Botschaft in Berlin. Eine Architekturschau soll es werden, die das Gebaute im Fokus hat und nicht die Entwerfer.

Das jedenfalls betonte Koolhaas, der keine Zeit für Interviews oder das schon traditionelle Foto auf der Terrasse hatte („Sorry“, im Forteilen über die Schulter gerufen).

Aufbereitet wird das Thema der diesjährigen Architekturbiennale „fundamentals“ dreifach: Einmal in den Nationenpavillons, die durch die frühe Einbeziehung ins Übergeordnete die Chance (und die Aufgabe!) haben, sich an der Forschung nach dem Fundamentalen in der Architektur gleichsam als Weltteam zu beteiligen. Dann in den Arsenale, wo unter dem Motto „Monditalia“ eine multimediale (Tanz, Musik, Film, Theater) Inszenierung das Work on Progress der (Bau)Kultur am Beispiel Italiens und seinen Regionen untersuchen soll. Und zuletzt im zentralen, ehemaligen Italienischen Pavillon, wo in zahlreichen Kabinetten verschiedene Protagonisten die oben genannten Fundamentals beleuchten.

Das alles verspricht eine anstrengend diskursive Generalabrechnung mit der Moderne, die Koolhaas suggestiv unter „Absorbing Modernity: 1914-2014“ als eigentliche Protagonistin und Kulturweltenlenkerin bis heute auftreten lässt.

Der deutsche Beitrag, der durch die Züricher Architekten Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis als Generalkommissare in Berlin präsentiert wurde, wird der Suche nach der Wirkkraft und -art der Moderne unter dem Motto „Bungalow Germania“  nachgehen. Wobei „Bungalow Germania“ sich einerseits auf den Kanzler Bungalow in Bonn (Sep Ruf) bezieht, andererseits auf den Pavillon eines faschistischen Germaniens in Venedig.

Die 14. Architekturbiennale Venedig 2014 wird am Samstag den 7. Juni eröffnet und schließt am Sonntag den 23. November ihre Pforten. Wir berichten.

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