Veranstaltungshalle, Essen

Auf einer Länge von 650 m erstreckt sich die ehemalige Kokerei auf der Zeche Zollverein. Über 300 Koksöfen wandelten dort täglich Kohle in Koks um und erzeugten zusätzlich Gas. Dieses wurde in der Gassauger- und Kompressorenhalle u. a. von Teer und Ammoniak gereinigt. Mit dem Umbau dieses imposanten Gebäudes zur „Grand Hall Zollverein“ schuf das Dortmunder Architekturbüro HWR Architekten eine Eventhalle für bis zu 2 300 Gäste, ausgestattet mit Foyer, Bühne, Veranstaltungsbereich sowie Bar- und Loungezone. Bei der Entkernung und der Sanierung ging man äußerst behutsam vor. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, durften keine Veränderungen an der Außenhülle vorgenommen werden. Das Industriedenkmal sollte als originäres Bauwerk erlebbar bleiben. Zusätzlich zeugen Sauger und Kompressoren hinter Glas von der ursprünglichen Nutzung des Gebäudes.

Ein ausgeklügeltes raumlufttechnisches Konzept erfüllt die hohen Anforderungen an Sicherheit, Komfort, Denkmalschutz und auch Akustik. Gedämmte Abluftkanäle und spezielle Entrauchungsklappen aus Kalziumsilikat, die dank ihrer Konstruktion auch gute schalltechnische Eigenschaften besitzen, sorgen zudem dafür, dass Geräusche nicht nach außen dringen.

Nach der SBauVO ist für Räume ab einer Fläche von mehr als 1 000 m² eine Rauchabzugsanlage erforderlich. Die Entrauchungsventilatoren in der Veranstaltungshalle durften aus Denkmalschutzgründen nicht auf dem Dach der Grand Hall positioniert werden. Daher wurden zehn Trox X­FANS BVAXN Ventilatoren, Abluftkanäle und Entrauchungsklappen in den Dachlaternen untergebrachtTrox GmbHwww.trox.de
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