Victoria & Albert Museum, Dundee/UK
Die Stadt Dundee ist ein ziemlich rauer Ort an der Ostküste Schottlands. Leicht geschützt im Mündungsarm des River Tay gelegen, war sie Ausgangspunkt einer Expedition Robert Falcon Scotts vor gut hundert Jahren in die Antarktis. Sein Schiff, die Dreimastbark RRS Discovery, liegt heute als Museumschiff im Trockendock am Hafenkai, der mit einem milliardenschweren Programm zurzeit umgebaut wird. Seefahrt war einmal, jetzt sollen gut vermarktete Kultur und massenhafter Tourismus Geld in die Stadtkassen spülen.
Zentraler Punkt der Revitalisierung könnte ein Ableger des Victoria & Albert Museum in London werden, das hier in Schottland schwerpunktmäßig schottische Gegenwartskunst und Produktdesign zeigen wird. Entworfen hat den Neubau Kengo Kuma, der sich in der Formung des Volumens und seiner Oberflächengestaltung an der rauen Küstenlandschaft Schottlands orientierte. So verkleiden den im wesentlichen geschlossenen Ortbetonbau (der Beton ist dunkel eingefärbt) etwa 2 500 Betonfertigteile, deren Herstellung über ein BIM Modell gesteuert wurde. Dabei war nicht nur die Form der Teile, die zwischen 0,9 und 2,8 t wiegen, entscheidend. Wichtig war auch, die Befestigungspunkte der Fertigteile mit der Ortbetonkonstruktion in Übereinstimmung zu bringen. Am 15. September 2018 ist der Museumsbau feierlich eröffnet worden.