MUF_Mobil Urbane Floßeinheit –Expedition AmazonasSarah Bosen
Entwurf | Eine Amazonas-Expedition dient als Ausgangspunkt für die Entwicklung einer mobilen, multifunktionalen, urbanen Floßeinheit. Diese imaginäre Forschungsreise benötigt nicht nur Spezialgepäck, sondern auch humanitäre Versorgung. Für die Funktionalität des mobilen Forschungscamps stehen Autarkie und Flexibilität im Vordergrund.
Die schwimmende Floßeinheit wird im Modul eines Offshore-Containers entwickelt. Dadurch kann die Insel problemlos im internationalen Frachtverkehr transportiert werden. Die finale Positionierung geschieht durch Helikopter. Vor Ort entfaltet sich die Einheit zu einem vierfachen ihrer Wandgröße und wird anschließend verankert.
Die statische Höhe der Konstruktion wird als Funktionsboden genutzt, der humanitär komplett ausgestattet und mit individuellem Equipment aufrüstbar ist. Er beherbergt außerdem das Installations-Kit für den Aufbau an Deck. Je nach Bedarf können mehrere Plattformen gekoppelt werden. Vor jeder Mission werden die im Funktionsboden integrierten Koffer entsprechend der Nutzung bestückt. Transport- und Schwimmfähigkeit erfordern eine leichte, robuste Konstruktion und Kompaktheit. Die Plattform wurde daher in Hydronalium, einer seewassertauglichen Magnesium-Aluminium Legierung, ausgebildet. Sie schützt die im Innern der Tragfelder liegenden Cargo-Boxen. Diese können hierdurch sehr leicht und recyclebar, aus spritzgegossenem Kunststoff gefertigt werden. Die Boxen können deckseitig geöffnet werden und enthalten sämtliche Ausstattung. Mit Hilfe eines Aluminium-Gestänges kann ein Zeltgerüst aufgestellt werden. Dieses trägt, neben der textilen Wetterhaut, die technische Infrastruktur bestehend aus Photovoltaikpaneelen und einer Warmwasser bereitenden Thermosiphon-Anlage.
Begründung der Jury | Das Projekt Mobile Urbane Floßeinheit besticht durch eine durchdachte Funktionalität und eine hervorragende konstruktive Durcharbeitung. Tragstruktur, Gebäudehülle und Ausrüstung sind der Aufgabenstellung bis in das Detail angemessen. Eine Prouvé’sche Filigranität und Leichtigkeit sind die hervorstechenden Merkmale des konstruktiven Konzeptes. Das graphische und technische Niveau der unaufgeregten, aber ingenieurmäßig präzisen Darstellung der Arbeit ist hoch.