Wie könnte eine Stadt sinnvoll wachsen?
Das Bauen wird immer teurer, das spüren auch die Wohnungsbaugesellschaften. Innerstädtisch gibt es kaum noch Wachstumsperspektiven, hier wird das Bestehende auf dem Stand gehalten, modernisiert oder verkauft. Wachstum findet nur noch in den Randlagen statt, dem sogenannten Speckgürtel. Doch wer möchte dort schon sein Haus bauen? Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE in Berlin, die rund 60 000 Wohnungen in ihrem Portfolio hält und in den kommenden Jahren 20 000 weitere neu bauen möchte, hatte nun einen Ideenwettbewerb ausgelobt, den aktuell das Architekturbüro AllesWirdGut, Wien/München für sich entscheiden konnte.
Die Intention des Ideenwettbewerbs (nicht offen, einphasig, mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren) war es, einen fachlichen Diskurs über künftige Anforderungen an urbane Stadtquartiere in Berliner Stadtrandlagen anzustoßen. Angelehnt an das Bild einer Inselgruppe, dem Archipel, sieht der Gewinnerentwurf von AllesWirdGut eine Ansammlung von urbanen Inseln für die peripheren Siedlungsgebiete Berlins vor. Das Meer ist dabei das unbebaute Land, auf dem zu überschaubaren Zentren verdichtete Quartiere geplant werden, die trotz aller Insellage ein kommunikatives Miteinander bilden. Jede der Inseln – die sogenannten „Puzzleteile“ – bietet Raum für 100 bis 150 Wohnungen, die einen zentralen Platz definieren. Über diesen klar ausformulierten Ort verbindet sich das Quartier mit allen angrenzenden Modulen.
Wie das Entwicklungskonzept „Archipel“ in die bestehenden B-Pläne integriert werden kann bzw. wie seine Intention auf die dringend nötige Neukonzeption der Bauleitplanung Einfluss nimmt, wird man sehen. Wir werden berichten. Be. K.