Zeitgemäße ErweiterungMusée d’Unterlinden, Colmar/FR
Das Musée d’Unterlinden befindet sich in einem ehemaligen Dominikanerinnen-Kloster in der elsässischen Kleinstadt Colmar. Es wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Mit den Jahren vergrößerte sich die Sammlung des Museums so sehr, dass die Stadt Colmar 2009 einen Wettbewerb ausschrieb, den das Architekturbüro Herzog & de Meuron für sich entschied. 2012 begannen die Architekten mit der Sanierung des Bestandsgebäudes und erweiterten das Museum um einen dreigeschossigen Neubau. Ein Galerietunnel verbindet die beiden Ausstellungsbereiche. Das an die Colmarer Altstadthäuser erinnernde sogenannte „kleine Haus“ versorgt den unterirdischen Bereich mit Tageslicht. In der Fassaden- und Dachgestaltung des Museumsneubaus und des kleinen Hauses zeigt sich der behutsame, aber zeitgemäße Umgang der Planer mit Bestands- und Neubauten. Die raue Gebäudehülle besteht aus Verblendmauerwerk und von Hand gebrochenen Klinkern. In einem speziellen Brennverfahren wurde das von den Architekten vorgegebene Farbspiel erzielt. Speziell für dieses Projekt entwickelte Anker reagieren auf temperaturbedingte Längenänderungen.