Kapelle St. Antonius, Raunertshofen

Auch kleinere Kirchensanierungen sind häufig mit großem Aufwand verbunden, wie das Beispiel der Kapelle St. Antonius in Raunertshofen, einem kleinen Teilort von Pfaffenhofen an der Roth, zeigt. Die Kapelle wurde 1760 errichtet und wird als geschütztes Baudenkmal derzeit umfassend saniert. Während der gesamten Baumaßnahme müssen die direkt am Baufeld vorbeiführende Staatsstraße und eine einmündende Ortsstraße für den Verkehr nutzbar bleiben, geregelt durch eine Ampelschaltung. Der Gerüstbauleitung kommt dabei eine nicht unerhebliche Rolle zu. In der ersten Sanierungsphase  bietet ein temporäres Wetterschutzdach dem Kirchenschiff Schutz vor Witterungseinflüssen. Das Schutzdach ist in einer Höhe von etwa 7,50 m auf das Fassadengerüst aufgelagert, sodass es sowohl als Stützkonstruktion wie als Arbeits- und Schutzgerüst dient. In die Gerüstlösung ist zudem eine Lastplattform auf der Nord- sowie ein Treppenzugang auf der Südseite integriert. Die umseitige Einrüstung des knapp 14 m hohen Kirchturms erfolgt im Zuge der zweiten Bauphase, sobald das Wetterschutzdach nicht mehr benötigt wird und abgebaut ist. Im Innenraum schafft ein räumlich angepasstes Gerüst eine sichere Arbeitsebene für die Arbeiten an der Deckenunterseite und an den Deckenmalereien. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten war die Dachmontage nicht ganz einfach. Im Vergleich zu sonst bis zu 45 m spannenden Wetterschutzdächern sind die Abmessungen in Raunertshofen zwar vergleichsweise kompakt, doch schräg verlaufende Leitungen auf Dachniveau erforderten höchste Konzentration bei den wenigen Kranspielen. Insbesondere aber erschwerten die direkt angrenzenden Straßen die Gerüstbauarbeiten. Da auch die Nebenstraße für einen zumindest einspurigen Verkehr stets freizuhalten war, stand für die Materialanlieferung, die Kranaufstellung sowie als Lager- und Montagefläche nur äußerst wenig Platz zur Verfügung.

Projektdaten

Architektur: Spiegler-Schmitt Architekten PartGmbB, Pfaffenhofen, www.spiegler-schmitt.de

Baubegin: 03.2023

Hersteller: PERI, www.peri.de

Gerüstbauunternehmen: Johannes Seibold GmbH,

www.seibold-gmbh.de

Produkt: LGS 75 Bindersystem, PERI UP Gerüstbaukasten

x

Thematisch passende Artikel:

Wie kleinere Städte und Gemeinden ihre Zentren stärken können

BBSR legt Arbeitshilfe vor

Eine neue Arbeitshilfe des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, wie kleine Städte und Gemeinden ihre Stadt- und Ortskerne stärken können. Neben strategischen Ansätzen...

mehr
Ausgabe 06/2018 Auf Fels gebaut

Bergkapelle bei Kendlbruck/AT

Die kleine Kapelle steht perfekt. Auf einer leichten Anhöhe, etwa 80?m westlich der zwei Hütten auf der Alm des Bauherren Johann Müllner, auf felsigem Grund. Ungehindert kann der Blick weit über...

mehr
Ausgabe 01/2013

Alles unter einem Dach Familienzentrum Sonnenhof, Gunzenhausen

Der Gebäudekomplex erweitert das pädagogische Angebot des Diakonissen-Mutterhauses Hensoltshöhe. Neben einem 4-gruppigen Kindergarten mit Kinderkrippe gibt es hier ein Kinder-/Elternrestaurant und...

mehr
Ausgabe 02/2013

„Beton – altbewährt mit großem Potential“ Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner zum Thema „Bauen mit Beton“

Sie wussten, was sie daran hatten – die alten Römer. Mit der genialen Erfindung der „römischen Betonbauweise“, opus caementitium genannt, gelang ihnen ein bedeutender Beitrag zur Rationalisierung...

mehr
Ausgabe 09/2020

Jacoby Firmenzentrale, Paderborn

Als einen „Weltmeister des Bauens im Bestand“ charakterisierte der Seniorchef Franz Jacoby das Büro Chipperfield und offenbar schon aus diesem Grund wurden die ArchitektInnen aus London/Berlin für...

mehr