Leicht bauen,
wenn das so leicht wäre
„Sorry und mit freundlichen Grüßen“, so schreibt Leichtbau BW-Geschäftsführer Wolfgang Seeliger am Ende einer E-Mail, in der er sich von uns verabschiedet. Nicht, weil ihm langweilig wurde oder er das Rentenalter erreicht hätte, das Land Baden-Württemberg – Finanzier der Leichtbau BW GmbH – löst seinen Leichtbau-Cluster auf. Ende 2022 war endgültig Schluss, so in einem Beschluss des Ministerrats des Landes. Begründung: Mittlerweile sei das Thema Leichtbau auf Bundes-ebene angekommen, durch die „Initiative Leichtbau“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bestehe nun eine realistische Möglichkeit für eine höhere Sichtbarkeit der Leichtbauaktivitäten in Baden Württemberg auf nationaler und gar europäischer Ebene. Damit werde, so das Land, die Leichtbau BW GmbH überflüssig. Diese wurde vor ziemlich genau zehn Jahren 2013 zur Wirtschafts- und Wissenschaftsförderung mittelständischer Unternehmen im Bundesland gegründet. Leichtbauwerkstoffe und -technologien, so damals die Erkenntnis, seien ein wesentlicher Treiber für Innovationen in zahlreichen Branchen.
Dass wir auf der Internet-Präsenz des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus noch immer lesen können, dass „Leichtbau ein Technologiefeld mit hohem Wachstumspotenzial“ sei, überrascht nach dem Kabinettsbeschluss dann doch, denn immerhin 1 800 Unternehmen und 225 Forschungseinrichtungen waren in der Landes-agentur vertreten. Darauf angesprochen kommt noch immer die Rückmeldung, dass Innovationen rund um den Leichtbau in Baden-Württemberg künftig auf anderen Wegen gefördert werden sollen. Über ein mögliches Format wolle man zu einem späteren Zeitpunkt informieren. Stand heute: mindestens sehr viel später. Be. K.