Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wussten Sie, dass sich das Wort „Arbeit“ vom Mittelhochdeutschen „arebeit“ ableitet und einst so viel wie „Beschwernis, Leiden, Mühe“ bedeutete? Nun gehören die Zeiten, in denen wir unseren Beruf nicht frei wählen durften und für einen Lehnsherrn schuften mussten, in unseren Breiten zum Glück der Vergangenheit an. Heute soll Arbeit im besten Fall erfüllende Berufung sein.

Gehen Sie gern ins Büro? Ich hoffe doch. Nach der Corona-Pandemie hatten viele Personalabteilungen Mühe, ihre Angestellten aus dem Home-Office zurück ins Büro zu locken. Doch inzwischen ist klar: Trotz aller digitaler Kommunikationsmöglichkeiten lässt sich nicht jede Aufgabe am heimatlichen Schreibtisch besser bearbeiten. Für manche Tätigkeiten benötigen wir die physische Anwesenheit unserer Kolleginnen und Kollegen. Dann sprühen die Ideen. Und nicht umsonst gibt es den sprichwörtlichen runden Tisch für Einigungen, die anstehen. Ob Einzelbüro, eigener Schreibtisch im Großraumbüro oder Desksharing an wechselnden Orten – die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Der klassische Arbeitsplatz verliert immer mehr an Bedeutung, wie auch die in diesem Heft vorgestellten Projekte zeigen.

Zum Thema Arbeiten haben wir als Heftpartner das Büro Kinzo mit Sitz in Berlin, München und Hamburg gewinnen können. Gemeinsam mit ihnen haben wir vier Projekte ausgewählt, die wir Ihnen detailliert vorstellen möchten. Das erste führt uns ins Osnabrücker Bahnhofsviertel. Dort erhielt ein historischer Ringlokschuppen mit dem CIC – Coppenrath Innovation Centre eine neue Nutzung und fungiert gleichzeitig als Tor zu einem neuen Stadtteil auf dem ehemaligen Güterbahnhofsareal (S. 24 ff.). Weiter geht die Reise nach Berlin zum umgebauten Admiralspalast. Wo früher neben Kegelbahnen und Kino auch eine Luxustherme war, befinden sich heute Büros mit viel Atmosphäre (S. 30 ff.). Um eine Umwandlung von alten Hafengebäuden zum neuen Rathaus geht es beim Stadhuis Den Helder (S. 36 ff.). Die Niederländer machen es uns (wieder einmal) vor, dass Amtsstuben durchaus elegant aussehen können. Und zuletzt kehren wir nach Berlin zurück auf den Digital Campus, einem Neubau mit Hospitality Charakter und vielen haptischen Qualitäten (S. 42 ff.). 

Im Nachhinein fällt auf, dass wir uns unter der Überschrift Arbeiten nur Bürowelten angesehen haben. Dabei spielen auch für das produzierende Gewerbe und die Industrie durchdachtes Design und kreative Innenarchitektur eine Rolle.

Doch jetzt wünschen wir Ihnen erst einmal viel Inspiration für Ihr Büro!

Ihre Heide Teschner

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