Studierendenhaus TU Braunschweig
Im Fotografenrücken das frisch sanierte Audimax von Friedrich Wilhelm Kraemer
Foto: Benedikt Kraft
Um es gleich zu schreiben: Das Studierendenhaus hatten wir schon im Heft. Ausführlich und vor allem Preisregen in der DBZ 09|2023 zum Heftthema Fassade. Dann gab es viele Folgeberichte, sämtlich zum Erfolg dieser Arbeit von zwei Architekten, die mit dem Studierendenhaus ihren Erstling in die Welt entlassen konnten. Er erhielt Preise en masse, so u. a. den Deutschen Architekturpreis 2023, den BDA Preis Niedersachsen 2023, den Preis des Deutschen Architekturmuseums 2024 und dann, als wäre nicht schon alles erreicht, den Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur 2024 – Mies van der Rohe, der renommierteste europäische Architekturpreis.
Grund genug, mit den beiden zu sprechen (hier im Heft auf S. 10/11) und von ihnen zu erfahren, dass das Projekt kurzfristig auch einmal in Gefahr war: Die zuständige Denkmalbehörde wollte den Neubau nicht an diesem Ort. Ein Verbot, das sich als unhaltbar erwies, dessen Geschichte aber das offenbart: Das Gebäude wurde und wird überall (auch bei uns) zu wenig im Kontext verortet vorgestellt. Fotografien zeigen maximal noch den historischen Hochschulbau gegenüber, ein denkmalgeschütztes Universitätsgebäude im Stil der italienischen Hochrenaissance, entworfen durch Cons-tantin Uhde (1836–1905) zusammen mit Karl Körner (1838–1907). Dass in Steinwurfweite auch das ebenfalls denkmalgeschützte Hochschulforum mit Bibliothek, Rektorat und Audimax (Arch.: Friedrich Wilhelm Kraemer) ist, liest man nirgends. Die beiden jungen Architekten haben sich ganz auf den Ort fokussiert, Übernahmen, Anschlüsse, Weiterführugen sind rein zufällig … aber durchaus vorhanden! Be. K.