Transformationsbericht „Nachhaltiges Bauen“
Dorotheenstraße/Schadowstraße Berlin: großflächiger Abriss
für den Neubau von Abgeordneten-Büros (Rohbau steht bereits)
Foto: Benedikt Kraft
Innerhalb des Bereichs der nachhaltigen Stadtentwicklung zielen die von der Bundesregierung aktuell aufgeführten Ansätze und Vorhaben u. a. auf Umbauen statt Abreißen bzw. Neubauen, auf Innen- vor Außenentwicklung sowie auf die Mehrfachnutzung von Flächen. Gleichzeitig soll bezahlbarer Wohnraum geschaffen und erhalten werden. Neue Wohnformen in alten Gebäuden, die Umnutzung leerstehender Gebäude zu Orten des Wohnens und Arbeitens sowie die Revitalisierung von Gebäuden im ländlichen Raum für neue Arbeitsmodelle wie Co-Working sind hier Ansatzpunkte. Dabei spielt auch die Fortentwicklung von Programmen für den Städtebau und die Dorfentwicklung eine wichtige Rolle. Aber geht das so ideal formulierte und den Zeitgeist widerspiegelnde Bundesprogramm „Nachhaltiges Bauen“ mit der Abrissrealität zusammen, die auch der Bund bis dato noch pflegt? Schaut man sich in der Bundeshauptstadt um, stolpert man häufiger durch Baugruben, in denen vor Tagen noch die Reste von Bestandsbauten standen, die jetzt auf Deponien untergebracht sind.
Das Bundeskabinett hatte Ende August den Transformationsbericht „Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende – Herausforderungen und Wege der Transformation mit Blick auf die Stadtentwicklung, den Bau- und Bauwerksbereich und die nachhaltige Gestaltung der Mobilität“ beschlossen. Der Bericht dient dazu, die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie zur Umsetzung der Agenda 2030 weiterzuentwickeln.
Mit dem Bericht wird die Schlüsselrolle des in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie festgelegten Transformationsbereichs „Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende“ herausgestellt. Er setzt den stadtentwicklungs-, bau- sowie verkehrspolitischen Rahmen und führt zentrale Herausforderungen, Lösungsansätze und Vorhaben der Bundesregierung in drei Handlungsfeldern auf: nachhaltige Stadtentwicklung, nachhaltige Gebäude und nachhaltige Mobilität.
Um nachhaltiges Bauen zu fördern, setzt der Bund auf ressourcenschonendes und kreislaufgerechtes Bauen. Unter anderem soll die Verwendung von natürlichen Ressourcen sowie deren Wirkungen auf die Umwelt so ermittelt und kommuniziert werden, dass diese Informationen u. a. bei Miet- und Kaufentscheidungen, der Festlegung von Finanzierungs- und Versicherungskonditionen sowie bei der Wertermittlung und Risikobewertung besser als bisher berücksichtigt werden können. Der Transformationsbericht „Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende“ ist unter Federführung von BMWSB, BMWK und BMUV in Zusammenarbeit mit weiteren Bundesministerien erarbeitet worden. Den vollständigen Bericht finden Sie auch auf unser Webseite, auf DBZ.de. Be. K.