Urban Heat Labs ausgewählt
Viele Städte, die schon den Klimanotstand ausriefen, kümmern sich dennoch wenig konsequent um Emissionsverminderung. Abriss und Verkehrsinfrastrukturausbau haben immer noch Vorrang und klimawandelrelevante Aktionen seitens einzelner Kommunen und privater Bauherren stellen oft nur Teilstrategien zur Klimafolgenanpassung und Hitzevorsorge dar. Der Bund – hier das BBSR – bietet nun mit seinem neuen „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt)-Forschungsfeld „Urban Heat Labs – Hitzevorsorge in Stadtquartieren und Gebäuden“ (UHL) eine Initiative an, zu deren praxisbezogener Umsetzung und Evaluation acht Modellvorhaben aus sechs Städten ausgesucht wurden.
Im Rahmen der Stadtplanung, so das BBSR, können Hitzerisiken über Ansätze der räumlichen Risikovorsorge adressiert werden. Unterschiedliche Strategien wie die konsequente Förderung weiß-grün-blauer Räume, die doppelte Innenentwicklung oder die wassersensible Stadtentwicklung tragen dazu bei, Hitzestress in Städten zu verringern. Die Strategien greifen in allen Maßstäben, von einzelnen Gebäuden bis hin zur (stadt)regionalen Ebene. Da trotz der Vielzahl an integrativen und sektoralen Strategien eine sektor- und ebenenübergreifende Koordination der Hitzevorsorge fehlt, kommt jetzt die Ausweisung der Urban Heat Labs. Die UHLs stehen im Kontext der übergeordneten Hitzeschutzstrategie des BMWSB und konzentrieren sich auf die Hitzevorsorge in verdichteten, thermisch belasteten Städten und Quartieren. Die Ergebnisse der UHL sollen einen maßgeblichen Beitrag zu einer klimaangepassten und hitzeresilienten Stadt- und Baupolitik liefern. Teilnehmende Kommunen sind Berlin (mit drei Bezirken), Essen, Hagen, Halle (Saale), Mainz und Potsdam.