Urbane Authentizität
Das Forschungsprojekt Urban Authenticity untersuchte ab 2020 Prozesse der Authentisierung. Im März 2023 ging die neue Website „urban-authenticity.eu“ zur Präsentation der Forschungsergebnisse an den Start. Die Website dokumentiert Bau- und Diskursgeschichte anhand von über 50 Bauwerken, überwiegend in Berlin und Brandenburg. Diese Beispiele werden durch eine kleine Auswahl weiterer Beispiele aus Europa kontextualisiert. Der Forschungsverbund „Urban Authenticity: Creating, Contesting, and Visualising the Built Heritage in European Cities since the 1970s“ untersuchte, wie, warum und durch wen manche Bauten als besonders repräsentativ, „authentisch“ und erhaltenswert gehalten wurden, während andere keine Wertschätzung erhielten, dem Verfall preisgegeben oder abgerissen wurden. Die Geschichten der Bauwerke werden anhand von Steckbriefen, knappen Erklärungstexten, zeitgenössischen Zitaten und dokumentarischen Fotos beleuchtet. Vorgestellt werden beispielsweise das Berliner Humboldt Forum, der Bierpinsel in Steglitz, das Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam, die Altstadt Jüterbog, das Neue Stadtzentrum Cottbus, das Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg und der Schwebefähre in Marseille.
Die Website geht dabei über die bekannten geschichtspolitischen Baustellen hinaus. Die gebaute Lokalgeschichte von weniger bekannten Städten in Brandenburg rückt ebenfalls in den Fokus. „Kulturhäuser waren beispielsweise etwas sehr Einzigartiges in der DDR und wichtige Träger von Identität. Wir zeigen einige Geschichten der Rettung, aber auch viele Geschichten des Verlusts“, sagt Verbundkoordinator und Historiker Dr. Daniel Hadwiger vom Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung. NaS