Verwickelte Wahrnehmungen
Wir alle schreiben. Also die Schreiberinnen dieser Welt. Mal gut, mal besser, manche auch über Architektur, über Städtebau. Sabine von Fischer schreibt, seit vielen Jahren macht sie genau das … Neben dem Unterrichten, dem Planen und Organisieren. Ihre Texte sind meist auf das Bauen in der Schweiz bezogen, ihre Gespräche (Interviews) macht sie vor Ort, dann allerdings mit international wirkmächtigen Büros. Nun hat sie eine ganze Menge ihrer Texte zu Überthemen noch einmal geordnet publiziert. Texte aus den vergangenen vier Jahren. Zusortiert und kurz eingeleitet zu den vier Kapiteln „Zusammenleben“, „Politische Konstellationen“, „Die Sorge um Umwelt und Klima“ und „Verwickelte Wahrnehmungen“.
Nun ist man natürlich darauf gespannt, was denn Architektur mehr kann als, als was eigentlich? Schutz, ein Zuhause bieten? Funktionen des Öffentlichen, Speicherort für Bildung, stimmiges Ensemble, funktionalistisch inspirierender Arbeitsort? Man wird einsteigen müssen in unterschiedliche Formate, Interviews, Gespräche, Essays, Berichte, subjektive Dokumentationen oder gar die verwickelten Wahrnehmungen von dem, was gerade ist; was trotz der Jahre meist immer noch aktuell erscheint, weil es oft angesprochen, aber nicht abschließend beantwortet wurde.
Was uns Leserinnen das bringt? Vergnügen an der Teilhabe kritischer Reflektion, Überraschungen in der Sicht auf scheinbare Trouvallien, Erinnerungslückenfüller zu Projekten, die einmal waren und immer wirken. Hilfreich wäre möglicherweise gewesen, das Material über ein Stichwort-/Namensregister handhabbar zu machen. So bleiben verwickelte Wahrnehmungen. Be. K.