Snøhetta gestaltet Perspektivenweg der Innsbrucker Nordkette
16.07.2019 |Gipfelstürmer der Innsbrucker Nordkette können nun auf einem Perspektivenpfad die Landschaft und Aussicht an von dem Architekturbüro Snøhetta kleinen, gestalteten Orten genießen.
Auf 2.300 m Höhe gestalteten die Architekten von Snøhetta einen 2,8 km langen Rundwanderweg. Mit subtilen architektonischen Interventionen, die sich in die Landschaft einfügen und so wenig wie möglich fremdartig sein sollten, schaffen sie zehn Stationen. Ausgang des 40- bis 50-minütigen Wanderwergs ist die Station Seegrube der Innsbrucker Nordkettenbahn. Schon während der Gondelfahrt zur Nordkette können die Besucher die Interventionen wahrnehmen. Jedes Element markiert dabei einen besonderen Ort. Alle Elemente bestehen aus Corten-Stahl. Eine Reminiszenz an den rostigen Stahl der vorhandenen Lawinenverbauungen in der Umgebung des Karwendels. Alle Holzelemente sind aus Lärchenholz.
Aussichtsteg am Karwendel
Der Aussichtsteg ist eine der größten Interventionen der Architekten. Der Steg kragt über den Berghang hinaus. Der Boden ist ein Gitterrost, um den Besuchern die Höhe noch intensiver erlebbar zu machen.
Einen weiteren Ort, den die Architekten mit einer Intervention markieren, ist der Übergang der Vegetationen, die abhängig ist von der Höhe über dem Meeresspiegel. Eine Treppenkonstruktion markiert den Übergang vom baumlosen Hochgebirge zur Vegetation der Latschen.
Ein einfacher Balken, der den Blick auf die Berge Langer Sattel und Frau Hitt, lässt Wanderer lässig an ihm lehnen, wie an einer Bar.
Am so genannten „Großen Stein“ laden die Architekten mit großen Holzplattformen auf verschiedenen Ebenen die Besucher zur Rast ein. Auf dem Kamm befindet sich ein Auditorium.
Wer genau schaut, wird auf den Bänken, Sitz- und Liegeplattformen Zitate des Philosophen Ludwig Wittgenstein finden. Dessen Nachlass teils im Innsbrucker Brenner-Archiv lagert. Der Perspektivenweg ist also ein besinnlicher Weg mit Aus- und Einblicken.