Angelika Fitz wird neue Direktorin des Architekturzentrums Wien
Das Architekturzentrum Wien bekommt nach einer Übergabezeit ab 2017 mit Angelika Fitz eine neue Direktorin 22.01.2018In der Pressekonferenz am 17. Februar 2016 um 10.30 Uhr im Architekturzentrum Wien wird die künftige Direktorin und Nachfolgerin von Gründungsdirektor Dietmar Steiner von Hannes Swoboda, Präsident des Vorstandes des Architekturzentrum Wien, Josef Ostermayer, Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien, Maria Vassilakou, Stadträtin für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung, sowie Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur, Wissenschaft und Sport der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Bestellung ist Resultat einer internationalen Ausschreibung, die im Juli 2015 erfolgte. Aus den 33 eingelangten Bewerbungen (11 Frauen, 21 Männer, 17 Bewerbungen aus Österreich, 14 aus Europa und 1 aus den USA) wurden 10 KandidatInnen ausgewählt und zu einem ersten vertiefenden Hearing im November 2015 eingeladen. Aus diesem Hearing haben sich 4 KandidatInnen für die Endrunde qualifiziert, welche am 15.01.2016 stattfand. Das Auswahlgremium bestand aus dem Vorstand des Az W (Präsident Hannes Swoboda, Heide Schmidt, Josef Schmidinger, Johannes Strohmayer, Thomas Madreiter, Thomas Höhne, Elisabeth Mayerhofer, Bernd Rießland) sowie den externen ExpertInnen Claudia Haas, haas:consult und Markus Bogensberger, HDA Graz.
Angelika Fitz setzte sich somit gegen 32 weitere BewerberInnen aus dem In- und Ausland durch und tritt damit die Nachfolge von Dietmar Steiner an, der das Architekturzentrum Wien 1993 gründete und bis heute sehr erfolgreich leitet. Das Architekturzentrum Wien hat sich unter seiner Leitung zum österreichischen Architekturmuseum mit umfassender internationaler Vernetzung und Bedeutung entwickelt. Die besondere Aufmerksamkeit gilt der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts. Neben dem Ausstellungsangebot wird mit einer Reihe speziell entwickelter Veranstaltungsformate Architektur als kulturelle Disziplin, alltägliches Phänomen und komplexer Prozess vermittelt. Die Bestände der Architektursammlung umfassen die bedeutendsten Protagonisten des zeitgenössischen österreichischen Architekturschaffens. Die Bibliothek, die Baudatenbank und das Architektenlexikon werden als Wissenspool kontinuierlich erweitert und intensiv von der Öffentlichkeit genutzt.
Angelika Fitz wird das Haus programmatisch weiterentwickeln und positionieren. Dabei möchte sie „auf der besonderen DNA des Architekturzentrum Wien aufbauen“. Unter Gründungsdirektor Dietmar Steiner sei das Az W „zu einem internationalen Wegbereiter für eine Architekturvermittlung, die nach der gesellschaftlichen Rolle von Architektur fragt“, geworden, so Angelika Fitz. Sie möchte die Internationalisierung weiter vorantreiben, die Schnittstellen zwischen Architektur und Urbanismus intensivieren und die dringlichen Themen unserer Zeit aus Sicht der Baukultur befragen. Dazu gehören aktuell das Thema des Zusammenlebens und der Teilhabe in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft, aber auch neue Ideen für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sowie Möglichkeiten für demokratische Räume in Architektur und Stadtentwicklung. Dabei ist es der neuen Direktorin ein Anliegen, auch Raum für die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen und so institutionelles und zivilgesellschaftliches Wissen zu verknüpfen. Die Leistungen der österreichischen Architektur sollen in einen internationalen Kontext gestellt und gleichzeitig von diesem beflügelt werden – sowohl entlang der Sammlung als auch des aktuellen Architekturgeschehens. Gemeinsam mit dem erfahrenen Team des Architekturzentrum Wien wird sie alles daran setzen, international Themen zu verankern und die österreichische Baukultur aktiv mitzugestalten.
Angelika Fitz wurde 1967 in Hohenems, Vorarlberg geboren. Die Diplomierte Kulturmanagerin (ICCM) hat an der Universität Innsbruck Vergleichende Literaturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Kulturwissenschaft studiert und ist seit 1998 als Kulturtheoretikerin, Autorin und Kuratorin mit eigenem Büro in Wien tätig. Sie entwickelte kuratorische Projekte an den Schnittstellen von Architektur, Kunst und Urbanismus für internationale Museen, Ministerien und Kulturinstitute. Viele dieser Projekte produzierten Plattformen für den Wissenstransfer zwischen Kunst, Forschung und Gesellschaft und zwischen Kulturen. Zwischen 1998 und 2005 hat sie mehrere Projekte im südasiatischen Raum realisiert. 2003 und 2005 war sie Kommissärin für den österreichischen Beitrag zur Architekturbiennale Sao Paulo. Zuletzt kuratierte sie die Ausstellung "Realstadt“ in Berlin sowie die internationalen Plattformen "We-Traders. Swapping Crisis for City" und "Weltstadt. Who creates the city?". Internationale Publikations-, Lehr- und Vortragstätigkeit. Außerdem ist sie Mitglied des Beirats aspern Die Seestadt Wiens, des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Bauhaus Dessau, des Kuratoriums der Internationalen Bauausstellung Heidelberg, des Beirats für Architektur und Design des österreichischen Bundeskanzleramtes, Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und Mitglied bei schnittpunkt - ausstellungstheorie & praxis, Wien.