„Anreizprogramm Energieeffizienz“

Das Programm des Bundeswirtschaftsministers ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Architekten sehen aber Beratungsbedarf für Bauherren

Das von Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Siegmar Gabriel angekündigte „Anreizprogramm Energieeffizienz“ soll die vor wenigen Wochen im Bundesrat gestoppten steuerlichen Erleichterungen für energetische Sanierungen ersetzen. Gabriel sieht in diesem neuen Paket eine “ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternative zu der bedauerlicherweise gescheiterten steuerlichen Förderung”. Die neue Fördermaßnahme soll das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der KfW und das Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt ergänzen. Jährlich werden nach Angaben des Ministeriums 165 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Mit dem Programm soll der Einbau umweltfreundlicher und energiesparender Haustechnik gefördert werden. 

Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer (BAK), bezeichnete das neue Programm des BMWI „als einen Baustein, der zusammen mit anderen energetischen Förderprogrammen in die richtige Richtung geht. Ich sehe bei der Vielzahl der verschiedenen Programme jedoch die Notwendigkeit eines gesamtheitlichen Konzeptes. Die Gliederung der Förderung in einzelne Technologien kann dazu führen, dass auch Baumaßnahmen nur punktuell durchgeführt und nicht ganzheitlich geplant werden. Fassade, Fenster, Heizung, Dach aber bedingen einander und können, wenn es bauphysikalisch richtig und kostensenkend funktionieren soll, nicht getrennt voneinander betrachtet werden.“  Notwendig sei eine Gesamtbetrachtung aller sinnvollen Maßnahmen, wie sie Architekten aufgrund ihrer Ausbildung anbieten. Ettinger-Brinckmann schlägt vor, „dass wir Architekten die Bauherren nicht nur bei der Planung und Umsetzung der geförderten Maßnahmen begleiten, sondern auch intensiv bei der Beantragung von Fördermitteln wie KfW-Mitteln beraten.“ Hierzu bietet sich an, die bestehende Kooperation zwischen der staatlichen Förderbank und den Architekten weiter auszubauen. „Fördermittel und ganzheitliche Planung und Beratung durch qualifizierte Fachleute werden den gewünschten Erfolg absichern“, so die BAK-Präsidentin.

Bundesarchitektenkammer, Berlin

KfW-Bankengruppe

Thematisch passende Artikel:

Neue Präsidentin

Barbara Ettinger-Brinckmann löst Sigurd Trommer an der Spitze der Bundesarchitektenkammer BAK ab

Die 86. Bundeskammerversammlung der BAK hat heute Barbara Ettinger-Brinckmann zur Präsidentin der Bundesarchitektenkammer gewählt. In der 86. Bundeskammerversammlung der BAK in Berlin erhielt sie...

mehr

Architekten und Ingenieure kooperieren bei BIM-Fort- und Weiterbildung

Bundesarchitektenkammer und Bundesingenieurkammer vereinbaren gemeinsame Standards

Bundesarchitektenkammer(BAK) und Bundesingenieurkammer (BIngK) vereinbarten am 23.01.2018 die Zusammenarbeit für die Fort- und Weiterbildung von Architekten und Ingenieuren im Bereich des digitalen...

mehr
Ausgabe 03/2017 HOAI

Wir wollen doch auch die europäische Idee schützen. Zur Sachlage HOAI und EU Im Gespräch mit Barbara Ettinger-Brinckmann, Berlin www.BAK.de

Untergang des Abendlandes? Was passiert, wenn die Europäische Kommission die angedrohte Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof einreicht und Erfolg hat? Und...

mehr

Kontinuität

Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen mit großer Mehrheit bestätigt

Mit großer Mehrheit ist Barbara Ettinger-Brinckmann, Architektin aus Kassel, erneut zur Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen gewählt worden. Sie geht damit in ihre zweite...

mehr

Generalkommissar/Kurator für deutschen Beitrag auf der Architekturbiennale 2018 gesucht

Das Bundesbauministerium sucht per Ausschreibung noch bis zum 14. Februar 2017 einen Generalkommissar/Kurator für den deutschen Beitrag in Venedig

Die alle zwei Jahre stattfindende Internationale Architektur-Biennale in Venedig ist die weltweit wichtigste Ausstellung für neue Entwicklungen in Architektur und Stadtentwicklung. Die Bundesrepublik...

mehr