„Architektur ist Kunst, und beides bedarf einer Haltung“

Jürgen Sawade (1937-2015)

„Architektur ist Kunst, und beides bedarf einer Haltung, wenn sie gut sein soll“. Der das 2005 sagte, ist nun verstorben. Wie die Akademie der Künste Berlin meldet, ist Jürgen Sawade am Mittwoch, den 21. Januar 2015, im Alter von 77 Jahren in Berlin gestorben. Sawade, geboren am 19.12.1937 in Kassel, war seit 2002 Mitglied der Akademie der Künste. Er studierte und arbeitete an der Technischen Universität Berlin bei Oswald Mathias Ungers, dessen Schule sowie die frühen Begegnungen mit Le Corbusier ihn geprägt haben. Jürgen Sawades Bauten sind einer rationalistischen Architektur zuzurechnen.

Seit 1970 war Sawade in Berlin als freischaffender Architekt tätig, wo er zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser baute. Seine wichtigsten Bauten sind u.a. das Pallasseum in der Pallasstraße/Potsdamer Straße (1973-1976), die Umgestaltung der Schaubühne am Lehniner Platz (1975-1981), das Grand Hotel Esplanade (1986-1988), das Bürohaus Unter den Linden 42 (1995) und das Büro- und Geschäftshaus, Köthener Straße/Potsdamer Platz (1993-2001). Er nahm mehrmals Lehraufträge wahr, zuletzt an der Universität Dortmund, wo er eine Professur für Entwerfen und Industriebau innehatte. 2004 wurde er als Honorarprofessor an die FH Potsdam berufen; Thema seines Ernennungsvortrags: „Die Einfachheit ist eine schwierige Kunst“, womit der Architekt noch einmal die Quintessenz seines Arbeiten umrissen hatte.

Mit der Schließung seines Büros übergab er 2003 dem Archiv der Akademie der Künste seinen Nachlass. Hier befinden sich zahlreiche Zeichnungen, Fotos, Pläne und Modelle zu fast allen Bauten und Projekten von 1969 bis 2003, u.a. Bauten für soziale Einrichtungen, Wohnhäuser, Hotels, Geschäftshäuser, vor allem in West-Berlin.“ Jürgen Sawade hat deutsche Architekturgeschichte geschrieben, auch wenn es in den letzten Jahr still um ihn geworden ist.

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